Jason Alexander wird als Seinfeld-Kumpel George in die Fernseh-Annalen eingehen. Neun Staffeln lang verkörperte er den glücklosen George Costanza und krönte mit dieser Rolle seine langjährige Laufbahn auf der Bühne, dem Bildschirm und der Leinwand. Bemitleidenswert kann Jason Alexander wirken, aber auch charmant, sympathisch, verschlagen, manchmal sogar skrupellos und das Ganze verbunden mit einer gehörigen Portion Talent - die Gefahr, in eine Schublade gesteckt zu werden, droht dem vielseitigen Darsteller ganz sicher nicht.
Jason Alexander wuchs in New Jersey auf und fand schon als Jugendlicher sein Publikum als Entertainer: Er unterhielt seine Klassenkameraden, um von seinem dicklichen Körper abzulenken. Mit 16 wurde er in einer Kinder-Theater-Truppe für seinen ersten bezahlten Job bei einem New Yorker Kinderprogramm entdeckt. Schon zwei Jahre später studierte er Schauspiel an der Boston University und spielte in seinem ersten Film, dem Horrorstreifen "Brennende Rache", mit. Seine Alma Mater ehrte ihn 14 Jahre später mit einem Ehrendoktortitel. Für sein Porträt des George Costanza wurde Jason Alexander sechsmal für einen Emmy und viermal für den Golden Globe nominiert; er gewann diverse Auszeichnungen für diese Rolle und wurde von der SAG sogar als bester Comedy-Darsteller geehrt, obwohl er nur eine Nebenrolle spielte.
US-Fernsehzuschauer durften Alexander 2001 als Motivationsguru Bob Patterson in der gleichnamigen neuen Comedy-Serie bewundern. Patterson ist zwar Fachmann für die Problemlösung anderer Leute, an seinen eigenen scheitert er aber. Im Kino sah man Jason Alexander nach seinem Debüt in "Brennende Rache" zunächst in einer kleinen Nebenrolle an der Seite von Harrison Ford in dem Abenteuerfilm "Mosquito Coast" (1986). In Garry Marshalls erfolgreicher Liebeskomödie "Pretty Woman" (1990) verkörperte er den hinterhältigen Anwalt von Richard Gere, der unbedingt Julia Roberts besitzen will. Ebenfalls 1990 entstand Adrian Lynes ausgezeichneter Psychothriller "Jacob's Ladder - In der Gewalt des Jenseits" mit Tim Robbins. Zwei Jahre später spielte Alexander die Hauptrolle in Robert Marcarellis Liebeskomödie "I Don't Buy Kisses Anymore", gefolgt von Steve Barrons dämlicher Komödie "Die Coneheads" (1993).
Besser war dann wieder Ron Howards Actionkomödie "Schlagzeilen - Je härter, desto besser" (1993) mit Michael Keaton und Glenn Close. Dämlich war allerdings wieder die Komödie "Blöd-Man" (1994). Danach sah man Alexander in der schwarzen Komödie "Last Supper - Die Henkersmahlzeit" (1995), bevor der Schauspieler mit der Beziehungskomödie "Mein Partner mit der heißen Braut" (1995) sein Regiedebüt gab. In Joe Mantellos Komödie "Liebe! Stärke! Mitgefühl!" (1997) sah man Alexander an der Seite von Randy Becker, während in Adam Rifkins Komödie "Die nackte Wahrheit über Männer und Frauen" (1997) Jonathan Silverman sein Partner war.
2000 war Alexander neben Rene Russo und Robert de Niro in der Komödie "Die Abenteuer von Rocky und Bullwinkle" sowie in der Komödie "Schwer verliebt" zu sehen. Als Regisseur inszenierte er 1999 die Independent-Komödie "Just Looking" mit Gretchen Mol, Patti Lupone und Ryan Merriman in den Hauptrollen. Auch in zahlreichen anderen US-TV-Serien ist Jason Alexander häufiger Gast. So spielte er in "Everything's Relative" (1987), "E.R" (1984), dem Mehrteiler "Favorite Son" (1988) und mit Vanessa L. Williams in "Bye Bye Birdie" (1995). Für seinen Gastauftritt in "Drem On" (1993) wurde er für einen Emmy nominiert. Im Comedy-Klassiker "Saturday Night Live" trat Jason Alexander als Präsentator auf, ebenso wie er gemeinsam mit Kollegin Cybill Shepherd Gastgeber der Emmy-Verleihung von 1995 war.
Im Theater spielt Jason Alexander am liebsten Musicals. Sein Debüt am Broadway hatte er im Sondheim-Musical "Merrily We Roll Along", war danach unter anderem in Neil Simons "Broadway Bound" und mit Liza Minelli in "The Rink" zu sehen. 1989 gewann er für seine Rolle im preisgekrönten Stück "Jerome Robbins' Broadway" einen Tony, einen Outer Critics und einen Drama Desk Award als Bester Darsteller in einem Musical. Als Harry Truman bestritt Jason Alexander in Los Angeles das Ein-Personen-Stück "Give 'Em Hell Harry". Auch als Synchronsprecher für Animationsfilme ist Jason Alexander heiß begehrt. Er war zu hören in Disneys "Aladin"-Film, in "Herkules" (1996) und sprach im amerikanischen Original den vorwitzigen Wasserspeier Hugo im "Glöckner von Notre Dame".
Weitere Filme mit Jason Alexander: "Frühstück bei ihr" (1990) mit Susan Saradon, "Dunston - Allein im Hotel" (1996), "Cinderella" (1999), "On Edge", "Odessa or Bust", "The Legend of Tarzan" (Serie), "Schwer verliebt", "Der Schwan mit der Trompete" (Stimme, alle 2001), "Stage on Screen: The Women", "The Man Who Saved Christmas" (2002), "Bring mich heim" (Regie), "Malcolm mittendrin" (Serie), "101 Dalmatiner - Teil 2" (Stimme, 2003), "A Christmas Carol" (2004), "Listen Up", "Monk" (beides Serien, 2005), "Ira and Abby", "Hood of Horror", "How to Go Out on a Date in Queens" (alle 2006), "Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft" (2009), "Wild Card" (2015).