Die Spanierin Paz Vega beschloss relativ spät, Schauspielerin zu werden. Und wenn man sich ihre Zukunftspläne anhört, dann scheint es so, dass sie es nicht lange bleiben wird. Nach einigen Jahren will sie den Beruf an den Nagel hängen und vom verdienten Geld glücklich mit ihrer Familie leben. Ganz ohne den Termindruck, den die Schauspielerei mit sich bringt.
Mit 16 Jahren besucht sie erstmals eine Theaterinszenierung und ist direkt so begeistert, dass für sie fortan der Traumberuf feststeht. Nach der Schule studiert sie Kommunikationswissenschaft, Schauspiel und Journalismus. Mit 20 Jahren bricht sie das Studium ab, zieht nach Madrid - die Filmhauptstadt Spaniens - und ergattert sofort Rollen in populären spanischen TV-Serien. Schnell wird sie zum Star in ihrem Heimatland. Was ursprünglich ihr Traum war, hat sich im Laufe der Jahre allerdings zu einem anstrengenden Job entwickelt, der oft die Trennung von ihrer Familie mit sich bringt.
Ihren ersten bedeutenden Film "Lucía und der Sex" dreht sie 2001 unter der Regie von Julio Médem, im gleichen Jahr kommt auch noch "Sólo mía" (2001) (Regie: Javie Balaguer) in die Lichtspielhäuser. Für beide Filme erhält Paz Vega eine Nominierung für den spanischen Filmpreis Goya, für ihre Rolle in "Lucía und der Sex" darf sie den Preis als beste Nachwuchsdarstellerin mit nach Hause nehmen.
2002 hat sie zunächst in Pedro Almodóvars "Sprich mit ihr - Hable con ella" eine kleine Nebenrolle, danach in Emilio Martínez Lázaros "Bedside Stories" eine Hauptrolle. Ihren ersten englischsprachigen Film liefert sie 2004 an der Seite von Adam Sandler mit "Spanglish" ab. Paz Vega spielt in dieser Komödie eine junge Mexikanerin, die kein Wort Englisch spricht und sich auf "Spanglish" mit ihren neuen Arbeitgebern verständigen muss. Eine Situation, die Paz Vega bekannt vorkam, da sie selber erst im Laufe der Dreharbeiten die englische Sprache lernte und sich anfangs auch nur in einem Sprachen-Mix mit den Kollegen am Set unterhalten konnte.
Seither sind ihre Ziele noch ehrgeiziger. Sie will nicht mehr nur Latinas spielen, sondern in englischsprachigen Rollen vor der Kamera stehen. Für die Zeit nach ihrer Schauspielkarriere hat die bildhübsche Spanierin, die oft auf ihre Ähnlichkeit mit Penelope Cruz angesprochen wird, schon reichlich Pläne geschmiedet. Zum einen will sie auch in der Zukunft ihre Boutique in Madrid führen und eine eigene Mode-Kollektion auf den Markt bringen, zum anderen kann sie sich auch vorstellen, als Produzentin der Filmbranche erhalten zu bleiben.
Weitere Filme mit Paz Vega: "Perdón, perdón", "Más que amigos" (TV-Serie, beide 1998), "Zapping", "Sobreviviré", "Bruderschaft des Todes" (alle 1999), "El Chico en la puerta" (2000), "Compañeros" (TV-Serie, 2001), "Novo" (2002), "Carmen" (2003), "Sag' einfach ja" (2004), "7 vidas" (TV-Serie), "10 Items or Less", "Die Borgias", "Fade to Black" (alle 2006), "Teresa, el cuerpo de Cristo", "Das Haus der Lerchen" (beide 2007), "The Spirit" (2008), "Engel des Bösen - Die Geschichte eines Staatsfeindes" (2010), "Fliegende Liebende" (2013), "Grace of Monaco" (2014).