Der Fall Céline

KINOSTART: 01.01.1970 • Spielfilm • Frankreich (2011)
Lesermeinung
Produktionsdatum
2011
Produktionsland
Frankreich

Synchronfassung, ARTE+7 Homepage: videos.arte.tv, Foto

Louis-Ferdinand Céline verfasste zwei Romane, die als Meisterwerke in die Literatur des 20. Jahrhunderts eingingen: "Reise ans Ende der Nacht" (1932) und "Tod auf Kredit" (1936). Neben Marcel Proust ist er einer der meistübersetzten französischen Schriftsteller. Trotz dieses Ranges in der großen Literatur ist Célines schriftstellerisches Werk nicht unumstritten. Früh erkannte man Célines literarische Begabung, seinen schonungslos sozialkritischen Ansatz und seine innovative Schreibweise. Anfangs versuchten manche, den Schriftsteller der linken Bewegung zuzuordnen. So wurde sein Debütroman "Reise ans Ende der Nacht" 1936 von den beiden kommunistischen Schriftstellern Elsa Triolet und Aragon ins Russische übersetzt. Doch die in seinem Werk stets vorhandenen antisemitischen Elemente traten immer stärker hervor und nahmen zunehmend pathologische Züge an. Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs schrieb Céline drei äußerst hasserfüllte antisemitische Pamphlete. Einem dieser Texte, der 1937 erschienenen Schmähschrift "Die Judenverschwörung in Frankreich", werden jedoch - trotz ihres Inhalts - literarische Qualitäten zugesprochen. Céline hat die Öffentlichkeit von Anfang an polarisiert, und der Streit um ihn ist nie verstummt - diese Bilanz muss ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod gezogen werden. Er ist Gegenstand zahlreicher Biografien, Lobhudeleien, Anklagereden, wissenschaftlicher Arbeiten, Archivsammlungen, Bulletins, Hefte, Studien und Romane. Kürzlich erschien sein Briefwechsel sogar in der Pléiade-Reihe, der französischen Luxusausgabe für Klassiker. Das unersättliche Interesse an Céline spiegelt sich auch im Internet in einer Fülle von Blogs, Foren und Kommentaren wider. Der Dokumentarfilm versucht, die heftigen Kontroversen um den Schriftsteller Céline und sein Werk darzustellen. Wie lässt sich der Widerspruch erklären, dass dieser Arzt und Schriftsteller, der Leiden, Einsamkeit und Ängste der Menschen so feinfühlig wahrnahm und literarisch so wahrheitsgetreu verarbeitete, einer derart abscheulichen Menschenverachtung fähig war? Anhand von Archivmaterial und gestützt auf Célines schärfste Ankläger wie auf seine gewieftesten Anwälte, auf Fachleute verschiedener Disziplinen, auf letzte Zeitzeugen, auf Protokollanten, Exegeten und Verächter seines Werkes will der Film der Wahrheit über Céline nahekommen.

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