Annette Kolbs kleiner autobiografischer München-Roman "Die Schaukel" schildert ein Jahr im bewegten Leben der außergewöhnlichen Familie Lautenschlag vor der Jahrhundertwende, zur Zeit des Prinzregenten. Ihre Mutter, dargestellt von Christine Kaufmann, war eine Pariser Pianistin, ihr Vater ein bayerischer Gartenarchitekt. Sie selbst steht als das unruhige Mädchen mit dem Spitznamen "Mathias", gespielt von Anja Jaenicke, im Mittelpunkt des Geschehens. Annette Kolb schrieb ihr Erinnerungsbuch mit 63 Jahren, im Jahr 1933, kurz bevor sie aus Solidarität mit vielen ihrer verfolgten Freunde Deutschland verließ. Sie beschwört eine verlorene Welt, auf die schon die Schatten des neuen Jahrhunderts fallen. Percy Adlon setzt sie kongenial mit grandiosen Schauspielern in Szene. Seine jungen Darsteller Anja Jaenicke, Lena Stolze, Susanne Herlet und Joachim Bernhard in diesem "bestrickenden Film über ganz unmögliche Leute" (Ponkie, AZ) wurden als bester Nachwuchs mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet.