Für die Work-Life-Balance regelmäßig ins Grüne – es ist einem jeden Menschen dringend dazu zu raten, und Amon Maynard (Laurence Rupp) hält sich besonders brav daran. Muss er auch. "Was Mozart für die Musik war, ist Amon Maynard für das Geld", wird der milliardenschwere Unternehmer in der österreichischen Komödie "Veni Vidi Vici" vorgestellt. So viel Reichtum, das bedeutet eine Menge Stress und Arbeit. Um abzuschalten, geht Amon immer wieder zum Jagen in den Wald. Und dort findet man dann hinterher auch immer wieder tote Menschen.
Leichen über Leichen, immer wieder Unschuldige. Die Polizei ist dran, sammelt rund um die Familie Maynard (Ursina Lardi spielt Amons Ehefrau Viktoria) einen Beweis nach dem anderen auf. Ein älterer Jäger meint sogar, Amon auf frischer Tat ertappt zu haben. Aber für eine Festnahme scheint das alles irgendwie doch nicht zu reichen. Und Amon selbst, der sich als super-reich auch für super-unantastbar hält, kann nur lachen. "Ich kann alles tun. Ich komme mit allem durch."
Mord als Hobby, und das in Form einer Komödie im Wiener-Walzer-Takt? Was für eine Art Komik das wohl sein mag, erahnt man vielleicht, wenn man das Personal hinter dem Film kennt. Produziert wurde "Veni Vidi Vici" von Ulrich Seidl – der ist als Filmemacher durchaus umstritten, gilt nach bizarren Pseudo-Dokumentationen wie "Im Keller" oder "Safari" aber zweifelsohne als Spezialist für Perversion und Exzentrik. Inszeniert wurde "Veni Vidi Vici" von Daniel Hoesl und Julia Niemann, die jetzt also gemeinsam mit Seidl in einen schwindelerregenden menschlichen Abgrund schauen.