Als in Mali islamistische Fundamentalisten die Oasenstadt Timbuktu übernehmen, sucht ein Großteil der Bevölkerung in der Flucht ihr Heil. Doch alle, die ihre Heimat nicht verlassen wollen, müssen fortan mit den religiösen Gesetzen der Sharia leben. Selbst harmlose Dinge wie Rauchen, Musik oder Fußball werden verboten und die Frauen müssen sich verschleiern und sogar Handschuhe tragen. Der Beduine Kidane wohnt unweit der Stadt in einem Zelt mit seiner Frau Satima, seiner Tochter und einem Hirtenjungen. Er lässt sich von den rigiden Gesetzen nicht sein freies Leben zerstören und wahrt Distanz zu den Extremisten. Doch als ein Fischer eines seiner Rinder tötet, kommt es nach einem Streit zu einem tödlichen Schuss. Durch die Tat bekommen Kidane und seine Familie bald die geballte Kraft und Brutalität des religiösen Terrors hautnah zu spüren ...
Zu wenig erklärt
Zweifellos hat der mauretanische Regisseur Abderrahmane Sissako hier einen für Afrika wichtigen Film inszeniert, indem er eindeutig Stellung gegen den religiösen Fundamentalismus bezieht. Doch für westliche Zuschauer ist die Partizipation relativ schwierig. Zu wenig wird erklärt, zu viel offen gelassen bzw. nur angedeutet und Manches schlichtweg sehr langatmig und zäh erzählt. Wer aber mit afrikanischen Filmen und deren Andersartigkeit vertraut ist, den erwartet ein ungewöhnliches, vielleicht sogar packendes Werk mit teilweise faszinierenden Bildern.