Mit dem Ersten trinkt sie Champagner in der Badewanne, der Zweite komponiert für sie ein Lied für traurige Sonntage, und der Dritte holt ihren Liebhaber aus dem KZ: Für Erika Marozsán ist es ein Kinderspiel, gleich drei Männer für sich einzuspannen, und ein Vergnügen, sie um den Verstand zu bringen. Zumindest im Kino, denn da ist die schöne Ungarin auf die Rolle der Femme fatale spezialisiert. Erfolgreich! Das bewies sie 1999 in dem Film "Ein Lied von Liebe und Tod - Gloomy Sunday" an der Seite von Ben Becker, Joachim Król und Stefano Dionisi. Oder in auch in dem TV-Film "Die Katzenfrau", in dem sie 2001 mit Ulrich Rheinthaller und Simon Schwarz zu sehen war.
Die Tochter einer Lehrerin und einen Landwirtschaftsarbeiters besuchte mit elf Jahren die Ballett-Akademie in Budapest, und mit 16 sprach sie ein Mann auf der Straße an. Der fragte, ob sie Schauspielerin werden wollte. Sie wollte und mit 18 wechselte Erika auf die Akademie für Theater und Film. Anfang Zwanzig hatte sie dann erste Erfolge in Bühnenstücken von Brecht und Kleist. Eine erste Rolle spielte sie bereits Ende der Achtzigerjahre in dem ungarischen Drama "Béketárgyalás, avagy az évszázad csütörtökig tart", doch erst vier Jahre später spielte sie erneut, diese Mal in der Komödie "Bukfenc". Schön schmalzig war dann ihr Auftritt als Traumfrau in "No Girl Ever Had This Effect On Me" (1994), während sie in "The Wondrous Voyage of Kornel Esti" (ebenfalls 1994) eine Frau aus Wien spielte.
Nach einer weiteren Arbeit für das ungarische Fernsehen ("Szelidek", 1996) besetzte sie Lívia Gyarmathy in dem Kinodrama "Szökés" (1997), "Hungarian Fragment" folgte 1998, ebenso wie "Orb" und "Három szerelem". Weitere Filme mit Erika Marozsán: "One Day Crossing", "Lárá", "Das Traumschiff - Bermuda", "Elöre!", "Vienna" (alle 2000), "Inspektor Rolle - Top oder Flop" (2001), "Der Templer" (Kurzfilm), "Sniper 2", "Küss niemals einen Flaschengeist", "Der Freund von früher" (alle 2002), "Der zehnte Sommer", "Der Poet", "Rosenhügel" (alle 2003), "Tote leben länger", "Speer und Er", "Ghetto" (alle 2005), "The Company", "Schlaflos in Oldenburg", "Zauber der Liebe" (alle 2007), "Jud Süß - Film ohne Gewissen" (2010), "Hinter der Tür", "Quellen des Lebens" (beide 2012).