Die Männer, die sich mit Greta Garbo einlassen, 
sehen irgendwann alle so aus wie Antonio Moreno  

Dämon Weib

KINOSTART: 01.01.1970 • Stummfilm • USA (1926) • 117 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
The Temptress
Produktionsdatum
1926
Produktionsland
USA
Laufzeit
117 Minuten
Regie
Weisheiten gibt es so manche in diesem Film, etwa: "Hinter dem Ruin eines Mannes steckt immer eine schöne Frau!" Na ja, wir wollen nicht verallgemeinern, im Falle des Ruins von Monsieur Fontenoy ist das freilich hundertprozentig so. Um seine Geliebte, die femme fatale Elena, mal so richtig bloßzustellen, schmeißt er noch einmal eine Riesenfete, zu deren Höhepunkt er sich dann theatralisch umbringt. Die schöne Elena folgt daraufhin dem Ingenieur Robledo nach Südamerika. Aber auch dort bringt sie die Männer ganz schön durcheinander. Denn sogar der schmierige Bandit Mano Duros (köstliche Knallcharge: Roy d'Arcy) ist für ein bisschen Abwechslung in der Pampa immer zu haben...

Greta Garbo brilliert hier in einem wunderbaren Kitsch-Film, der randvoll gefüllt ist mit großen Gefühlen, dramatischen Gesten, Liebe, Verzweiflung und was ein gutes Melodram halt so braucht. Das ist nicht nur aus filmhistorischen Gründen heute noch sehenswert, denn das Charisma einer Greta Garbo ist eben einzigartig. Interessant ist auch die Entstehungsgeschichte. Der Film wurde begonnen von dem schwedischen Regisseur Mauritz Stiller, mit dem Greta Garbo 1924 bereits das dreistündige Meisterwerk "Gösta Berlings Saga" gedreht hatte. Hollywood holte das Team für "Dämon Weib" über den großen Teich. Doch Stiller war eine einzige Katastrophe, da er kaum Englisch sprach und das Filmteam mit unverständlichen Anweisungen zur Verzweiflung trieb. Dennoch tragen einige Szenen zu Beginn des Films die Handschrift Stillers, der es verstand, mit sehr dezenten Mitteln charmante Erotik zu verbreiten ("Erotikon", 1920). Nach seinem Rausschmiß übernahm Fred Niblo die Regie. Der hatte gerade mit "Ben Hur" (1925) bewiesen, dass er sich auf Exotik gut verstand, doch die unter seiner Regie entstandenen Szenen in Argentinien unterscheiden sich stilistisch ganz erheblich vom Beginn. Manches, etwa der erste Auftritt des Gangsters Duros, könnte so schon beinahe aus einem Italo-Western stammen. Als der Film dann fertig war, gefiel den Produzenten das (tragische) Ende nicht mehr. Und so wurde noch eins gedreht - ein völlig aufgesetztes Happy End. Beide Fassungen sind heute noch erhalten und werden gelegentlich hintereinander gezeigt, was sehr lustig ist. In Version A degeneriert die göttliche Greta zur Schnapsdrossel, die nichts mehr schnallt. In Version B werden Ingenieur Robledo und Elena natürlich ein Paar. Das ist dann so schlecht, dass es schon wieder gut ist.

Darsteller
Greta Garbo
Lesermeinung
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