Der Zweite Weltkrieg verändert das Leben der englischen Familie Miniver nachhaltig: Kay Miniver fliegt zwar keine Spitfire im Luftkampf über London, sie patrouilliert auch nicht die Nordsee an Bord eines Schlachtschiffs, aber dennoch setzt sie während des Krieges ihre ganze Kraft für England ein. Der Mann wird nach Frankreich beordert und seine Gattin muss zwischen Haushalt, Bunker und Kindererziehung ums tägliche Überleben kämpfen. Und sie tut das so überzeugend, dass Winston Churchill sagte, Mrs. Miniver habe der Nation mehr genützt als eine ganze Zerstörerflotte.
William Wylers sorgfältig gezeichnetes Melodram über Zivilcourage und die psychischen Folgen eines Krieges gewann seinerzeit sechs Oscars, darunter auch als Bester Film - er entstand, um den Menschen Mut zu machen, und zeigt ein idealisiertes England: Trotz Fliegerangriffe werden hier weiterhin preisgekrönte Rosen gepflegt. Dennoch: Der Film beflügelte den Patriotismus des Publikums und war 1942 der Kassenknüller Nr. 1. Greer Garson beeindruckt mit ihrer Oscar-preisgekrönten Darstellung: Sie tröstet Kinder im Luftschutzkeller, nimmt einen deutschen Fallschirmspringer gefangen und zeigt beispielhaft, wie die Briten unbeirrbar die Zähne zusammenbeißen.
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