Eindrucksvoll und mit visueller Kraft zeigt "Rachida" eine Gesellschaft, die von ihren inneren Konflikten zerrissen wird. Regisseurin Yamina Bachir Chouikh mußte über drei Jahre für die Finanzierung und Verwirklichung ihres ersten Langfilmprojekts kämpfen. "Das algerische Kino wurde vom Staat in dem Moment gestoppt, als die Bevölkerung dem schrecklichen Drama des Bürgerkriegs ausgeliefert war. Die Leinwände ohne Bilder und das Gefühl zu ersticken ließen in mir die verrückte Idee aufkommen, gegen den Strom einen Film zu realisieren. Ich wollte die Verwirrung der normalen Bürger festhalten, die bis dahin nur wie eine Statistik in der Bilanz des Schreckens aufgetaucht war. Und ich wollte mit dem Mißverständnis aufräumen, daß die militanten Fundamentalisten alle wie Taliban-Krieger mit langen Rauschebärten auftreten. Das sind oft ganz normale Jungs - unsere Kinder," erklärt Yamina Bachir Chouikh.