Selbstverständlich ungemein putzig: die Küken in "Angry Birds 2 - Der Film".
Die schrägen Vögel und Schweine sind zurück! "Angry Birds 2 - Der Film" startet in den Kinos und sogar besser als der Vorgänger.

Angry Birds 2 - Der Film

KINOSTART: 19.09.2019 • Annimation • USA/FIN (2019) • 97 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
The Angry Birds Movie 2
Produktionsdatum
2019
Produktionsland
USA/FIN
Budget
65.000.000 USD
Einspielergebnis
147.792.047 USD
Laufzeit
97 Minuten

Filmkritik

Vollkommen irrsinnig? Natürlich!
Von Peter Osteried

Nach drei Jahren sind die Angry Birds zurück – noch wilder, noch irrsinniger, noch abstruser, noch schräger, kurz: noch unterhaltsamer. Diesmal müssen die Vögel und die grünen Schweine zusammenarbeiten. Ob das gut geht?

Als im Jahr 2016 der erste "Angry Birds"-Film in die Kinos kam, konnte man sich nur schwer vorstellen, wie aus einem derart simplen Spiel ohne nennenswerte Narrative oder charakterlicher Entwicklung der Figuren etwas Vernünftiges gemacht werden könnte. Der Film überraschte mit seiner frechen und frischen, aber auch herrlich überdrehten Art, auch wenn die Hauptfigur Red nicht gar so originell war. Ein griesgrämiger Typ, der keine Freunde hat, gerne welche gehabt hätte, aber jetzt an dem Punkt ist, an dem er die anderen Vögel verabscheut. Das ist Red, kongenial von Christoph Maria Herbst gesprochen.

In "Angry Birds 2 – Der Film" ist Red noch immer ein bisschen griesgrämig, aber nicht mehr so sehr. Nach dem Ende des ersten Teils gilt er als Held, der noch dazu mit seinen Freunden Chuck und Bombe – erneut von Axel Stein und Axel Prahl gesprochen – so etwas wie die Bürgerwehr darstellt. Denn von der Schweineinsel werden Torten und ähnliches auf die Vogelinsel katapultiert. Harmlose Streiche, aber auch diese müssen vergolten werden. Entsprechend fühlt sich Red noch immer als angesehener Mann, aber dann rufen die grünen Schweine einen Waffenstillstand aus, weil beiden Inseln Gefahr droht. Das passt Red gar nicht, bis ihm klar wird, dass er wieder zum Helden werden kann.

Der erste Film war schon schräg, das potenziert man nun aber dadurch, dass man die ehemaligen Feinde an einem Strick ziehen lässt. Denn die Vögel und die Schweine stellen ein Team zusammen, das zur Adlerinsel fahren, das Geheimquartier der Schurkin infiltrieren und deren Superwaffe vernichten soll. Das kann man penibel planen – oder gar nicht planen und aufs Beste hoffen.

Wenn es bei diesem Film eine Lektion mitzunehmen gibt, dann die, dass niemand eine Insel ist. Heißt: Teamplayer haben mehr Erfolg als Einzelgänger, die glauben, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Entsprechend gibt es sehr vergnügliche Konflikte im Team, zu dem auch die superkluge Silver, gesprochen von Anke Engelke, stößt, die nicht nur wirklich alles besser weiß, sondern Red auch gehörig auf die Nerven geht.

Im Stil typischer Heist-Filme werden die Figuren und ihre Funktion vorgestellt, während das Team in bester James-Bond-Manier mit Gadgets aller Art ausgestattet wird, vor allem aber solchen, die reichlich unnütz sind. Das ist amüsant und die schönste Verbeugung vor James Bond, die man seit Langem gesehen hat, während der Einsatz auf der Adlerinsel mehr als einmal an "Mission: Impossible" erinnert – inklusive einer Sequenz, in der sich Silver wie weiland Tom Cruise im ersten Teil der Reihe abseilt.

Es ist eine sehr irrwitzige Geschichte, bei der alles passieren kann. Selbst Eier können auf Wolken liegen bleiben – und im Kontext des Films erscheint das ganz normal. Entsprechend hauen die Macher so richtig auf die Pauke und einen großartigen Gag nach dem anderen heraus. Es wird reichlich zitiert – hauptsächlich in Hinblick auf Agenten- und Einbruchsfilme, aber auch musikalisch. Denn der Soundtrack ist bis zum Rand mit Hits der 1980er- und 1990er-Jahre voll, wobei man die bekannten Songs wie Survivors "Eye of the Tiger", Harold Faltermeyers "Axel F."-Thema oder Europes "The Final Countdown" sehr geschickt nutzt, weil damit auch Gefühle beim (älteren) Publikum heraufbeschworen werden, die mit diesen Songs bestimmte Filme und Momente erinnern.

Natürlich ist die Geschichte vollkommen irrsinnig – und das in praktisch jeder Beziehung, vom James-Bond-artigen Schurken mit Superplan bis hin zu den Küken, die von der Haupthandlung losgelöst ein Abenteuer erleben, bei dem es darum geht, drei Eier zu retten. Aber es funktioniert, weil der Film über alle Widrigkeiten triumphiert. Er ist nicht nur einer der besten Filme, die auf Basis eines Videospiels entstanden sind, sondern zugleich auch eine Fortsetzung, die besser als ihr Vorgänger ist. Zwei Dinge, die es wirklich nur sehr, sehr selten gibt.

Perfekte Unterhaltung also für die ganze Familie. Ein Film, der für die Kleinsten ebenso funktioniert wie für die Großen – nur eben auf sehr unterschiedliche Art und Weise. Wenn man sich vor Lachen mal wieder biegen will, ist "Angry Birds 2 – Der Film" die perfekte Wahl!


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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