William Russell, ein Mann von intellektuellem Format, vermögend, als früherer Außenminister bereits politisch erfolgreich, hat die besten Chancen, als Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei nominiert zu werden. Von den übrigen Bewerbern ist eigentlich nur Senator Cantwell ernstzunehmen. Russell spürt allerdings, dass der kranke Präsident Hackstadter - trotz aller freundlichen Worte für ihn - eher dazu neigt, sich für Cantwell auszusprechen, weil er Russell nicht die Entschlossenheit zutraut, die für das höchste politische Amt der USA nötig ist. Als der bullige Cantwell den schwerkranken alten Mann in einem Gespräch vor den Kopf stößt, setzt dieser doch auf Russell. Er informiert diesen, wie ihn sein skrupelloser Rivale ihn diskreditieren will, und drängt darauf, Cantwell umgekehrt mit einer peinlichen Enthüllung moralisch zu disqualifizieren ...
Der US-Schriftsteller Gore Vidal hat seit den 50er Jahren viel für Film und Fernsehen gearbeitet, psychologische, gesellschaftskritische und politische Elemente spielen in seinem Werk eine wichtige Rolle. Regisseur Franklin J. Schaffner ("Planet der Affen", "Papillon") sorgte für die spannende Inszenierung von Vidals Bühnenstück, das die Fragen nach dem Verhältnis von Politik und Moral, Macht und Korruption pointiert stellt und durchspielt. In der Rolle des Präsidentschaftskandidaten Russell glänzt Hollywood-Star Henry Fonda, Lee Tracy wurde für sein überzeugendes Spiel als Präsident Hockstader - übrigens seine letzte Rolle - für den Oscar als bester Nebendarsteller nominiert. Ebenfalls in der letzten Hollywood-Rolle - ihre fünfte - ist die 1972 verstorbene Gospel-Sängerin Mahalia Jackson zu sehen, die sich selbst spielt.
Foto: EuroVideo