Vor dem Spiel präsentierten die beiden
Mannschaften zum gemischten Gruppenfoto

Die Todeself

KINOSTART: 01.01.2004 • Dokumentation • Deutschland (2004) • 43 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Die Todeself - Ein Fußballspiel auf Leben und Tod
Produktionsdatum
2004
Produktionsland
Deutschland
Laufzeit
43 Minuten
Der Film "Die Todeself" erzählt die Geschichte eines dramatischen Fußballspiels im Krieg. Am 9. August 1942 trafen der "FC Start", die ukrainisches Betriebsmannschaft der Bäckerei III in Kiew, und die deutsche Luftwaffenelf "Adler" im Zenit-Stadion in Kiew aufeinander. Die Ränge des Stadions waren überfüllt, trotz der Angst vor den allgegenwärtigen Ordnern in Wehrmachtsuniform und den SS-Männern mit ihren Schäferhunden. Schließlich kam es bei diesem Match zum Fußball-Gipfel zwischen Unterdrückern und Unterdrückten. Fast ein Jahr zuvor, am 19. September 1941, war die Wehrmacht in Kiew einmarschiert. Innerhalb von zwei Tagen brachten Sonderkommandos fast 34000 Juden um. 630000 sowjetische Soldaten wurden zu Kriegsgefangenen. Die Deportation der Juden und der Abtransport ukrainischer Zwangsarbeiter nach Deutschland liefen auf Hochtouren. Kiew hungerte. An Fußball war unter diesen Umständen eigentlich nicht zu denken. Was die Deutschen nicht wissen konnten: Hinter der Betriebsmannschaft verbargen sich die Topspieler der damals schon überragenden Kiewer Klubs Dynamo und Lokomotive, die offiziell nicht mehr spielen durften. Doch der FC Start durfte mit mehreren Garnisons- und Soldatenmannschaften an einer kleinen Meisterschaftsrunde teilnehmen. Tage zuvor hatte er bereits eine Luftwaffen-Elf mit 5:1 vom Platz gefegt. Die Deutschen sahen dieses Spiel jetzt als Revanche an.

Unbehelligt vom SS-"Unparteiischen" gingen sie nach rüden Fouls an ihren Gegenspielern schnell in Führung. Doch die Ukrainer waren die technisch bessere Mannschaft, und so stand es zur Halbzeit 3:1. In der Halbzeitpause kam - wie schon vor dem Anpfiff - ein SS-Mann in die Kabine des FC Start. "Sie können nicht gewinnen", mahnte er. "Ich bitte Sie, einen Moment über die Folgen nachzudenken." Doch Torwart Trusewitsch und seine Truppe waren zu sehr Fußballer, um den Sieg zu verschenken. Sie demütigten die deutschen Besatzer und gewannen 5:3. Gut eine Woche nach dem Spiel holte die Gestapo acht der elf Sieger ab. Einer von ihnen, ein aktiver Geheimpolizist, wurde zu Tode gefoltert, die anderen ins Lager Siretz deportiert. Dort starben drei von ihnen bei einer Massenexekution, darunter Torwart Trusewitsch. Das Spiel der ukrainischen Todeself wurde damit zur Legende, vergleichbar dem "Wunder von Bern" in Deutschland. In der Hochphase des Kalten Krieges wurde darüber in der Sowjetunion ein Spielfilm produziert. In Kiew wird die Geschichte noch heute erzählt. Mittlerweile drei Skulpturen vor dem Stadion von Dynamo Kiew und in der Stadt erinnern an vier Fußballer, die einen Sieg mit dem Leben bezahlten. Claus Bredenbrock setzt in seiner Dokumentation "Die Todeself" Dokumente, Spielfilmausschnitte sowie die Erinnerungen der letzten noch lebenden Zeitzeugen, darunter zahlreiche Angehörigen der ukrainischen Spieler, zu einem spannenden und bewegenden Mosaik zusammen.

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