So wie die beiden rechtfertigen viele der Jugendlichen, die Regisseurin Aysun Bademsoy in Berlin befragt hat, Übergriffe und Gewalt: mit der Verteidigung der Ehre als höchstes Gut. Schnell wird deutlich, dass das, was die Jugendlichen mit dem Insistieren auf die eigene Ehre kompensieren wollen, ihre eigene Unsicherheit ist. Oft sind sie in schwierigen sozialen und familiären Lebensverhältnissen aufgewachsen. Christian etwa wurde als Kind von seinem Vater geschlagen, Abdullah ist überfordert damit, den Ansprüchen seiner muslimisch geprägten Familie zu genügen. Dass die Verteidigung der Ehre als Legalisierung von Selbstjustiz in die Katastrophe führen kann, zeigt die Regisseurin durch Aufnahmen der Tatorte von sogenannten "Ehrenmorden", mitten in der tristen Lebenswelt der Jugendlichen. Sozialarbeiter, Gerichtsgutachter, Polizisten - mit und ohne Migrationshintergrund - erläutern juristisch und kulturgeschichtlich, warum die Ehre oft zum letzten Halt der orientierungslosen jungen Männer wird, und wie ihnen Auswege aus der Gewalt aufgezeigt werden können.