Etwas, das Spaß und Freude bringen soll, in etwas ganz Fürchterliches verwandeln: Da denken Stephen-King-Kenner natürlich zuerst an den Clown Pennywise aus "Es". Nach ähnlichem Muster ging der Grusel-Großmeister aber auch in vielen anderen Werken vor, besonders prominent etwa in der Kurzgeschichte "Der Affe" aus dem Jahr 1980. Ein bisschen Plastik, ein wenig Stoffüberzug und dann noch die Mechanik, die den Affen mit Aufziehschlüssel im Rücken auf eine Trommel schlagen lässt – eigentlich ist es ja nur ein Spielzeug. Aber eben nicht bei Stephen King und nicht in der neuen Verfilmung "The Monkey" von Oz Perkins. Denn hinter diesen riesigen Glotzaugen schlummert das pure Böse.
Die Zwillingsbrüder Hal und Bill bekommen den Affen schon als Kinder erstmals in die Finger – und wollen ihn dann schnell wieder loswerden. Ein paar tragische Zwischenfälle nähren in den beiden Jungs den Glauben, dass der Affe etwas damit zu tun hat. Also lassen sie ihn verschwinden. Aber viele Jahre später, als Hal und Bill längst erwachsen sind, taucht der Affe wieder auf und der Albtraum geht von vorne los ...
Regisseur und Autor Oz Perkins, der zuletzt mit "Longlegs" für einiges Aufsehen in der Horror-Community sorgte, schmückte die Kurzgeschichte von Stephen King so weit aus, dass es für einen abendfüllenden Film reicht. Er nahm sich aber auch die Freiheit, Anpassungen an Stil und Ton vorzunehmen, und interpretierte die Erzählung mit skurril-morbidem Witz, den man so nicht in der Vorlage findet. Im Interview mit "Los Angeles Times" beschrieb Perkins seinen Film als "Komödie mit extremem Cartoon-Gore", als Referenz nannte er unter anderem auch 80er-Jahre-Horrorfilme wie "American Werewolf" und "Gremlins".
Die jungen Versionen von Bill und Hal werden jeweils von Nachwuchs-Darsteller Christian Convey verkörpert, die erwachsenen von Theo James ("Die Bestimmung – Divergent"). Neben Tatiana Maslany ist auch "Herr der Ringe"-Star Elijah Wood in einer Gastrolle zu sehen. Was Horror-Fans zudem aufhorchen lassen dürfte: Als Produzent im Hintergrund fungierte James Wan, der unter anderem für die sehr erfolgreiche "Saw"-Reihe steht und darüber hinaus zahlreiche weitere Genre-Hits wie "Insidious", "Annabelle", "The Nun" und "M3GAN" auf den Weg brachte.