Die Ur-Monster des Kinos, sie sind wohl einfach nicht totzukriegen. Vor ein paar Jahren feierte "Die Mumie" mal wieder ein Comeback, und auch der Blutdurst von Graf Dracula (oder aktuell: Nosferatu) scheint nicht zu stillen. Das grausige Vieh, das jetzt für Schreie des Entsetzens sorgt, hat man allerdings schon etwas länger nicht auf der großen Leinwand gesehen – zumindest nicht in einer prominenteren Studio-Produktion. Ein bestialisches Ungetüm lauert da im Dunkeln, halb Mensch, halb Wolf ...
Der Werwolf gehörte mal zu den Stars der "Universal Monsters", einer heute legendären Filmreihe, die zwischen den 1920er- und 50er-Jahren das Gruselkino prägte. Auch bei diesem neuen "Wolf Man" handelt es sich wieder um eine Universal-Produktion. Budget-mäßig ist dieser Film (Regie und Drehbuch: Leigh Whannell) zwar eine etwas bescheidenere Angelegenheit als vor ein paar Jahren das etwa 150 Millionen Dollar teure "Die Mumie"-Remake mit Tom Cruise. Nur etwa 25 Millionen kostete der Horrorstreifen, der lose auf dem Klassiker "Der Wolfsmensch" von 1941 basiert. Aber dafür wird in "Wolf Man" umso lauter gekreischt, wenn Mensch und Monster aufeinandertreffen.
In einer frühen Szene des Films rennen Blake (Christopher Abbott), Charlotte (Julia Garner) und Tochter Ginger (Matilda Firth) panisch auf den Eingang eines alten Hauses irgendwo in den Wäldern Oregons zu. Etwas hat sie angegriffen und verfolgt sie. Schnell durch die Tür – puh, gerade noch geschafft! Oder auch nicht: Drinnen im Haus wähnt sich die Familie zunächst in Sicherheit. Doch dann beginnt Blake, der bei dem Angriff ein paar heftige Kratzer davongetragen hat, sich langsam zu verwandeln ...