Wie man Figuren prägnant einführt, die Spannung ganz langsam steigert, einen beengten Schauplatz nutzt und Monsterauftritte clever einteilt – all das zeigt "Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" nahezu in Perfektion. Ridley Scott schuf 1979 einen Weltraumalbtraum, der unglaublich gut gealtert ist, der selbst heute nichts von seinem Schrecken verloren hat. Nach den philosophischen Exkursen in den beiden Prequels scheint sich "Alien: Romulus" wieder stärker auf den Überlebenskampf an einem begrenzten Schauplatz konzentrieren zu wollen.
Handlungsort ist die titelgebende Raumstation im All, auf die es eine Gruppe junger Kolonisatoren zieht. Ihr Plan: wertvolles Equipment einsammeln und rasch wieder verschwinden. Was nach einem relativ simplen Coup klingt, entpuppt sich jedoch als Höllenritt. Denn natürlich begegnen die Plünderer an Bord einer mörderischen außerirdischen Bedrohung. Die schon im Original auftauchenden Facehugger, jene spinnenartigen Geschöpfe, die sich auf die Gesichter ihrer Opfer setzen und ihnen über den Mund das Alien einpflanzen, sind im Trailer ungemein aktiv. Die Folgen sind bekannt – einschließlich jenes Moments, in dem sich der Parasit nach draußen bahnt.
"Alien: Romulus" klingt ein wenig nach einer Weltraumversion des Thrillers "Don't Breathe" (2016), in dem drei junge Einbrecher im Haus eines blinden Veteranen eine böse Überraschung erleben. Verwundern muss das nicht. Denn hier wie dort stand der uruguayische Filmemacher Fede Alvarez am Schaltpult und schrieb zusammen mit Rodo Sayagues das Drehbuch. Dass er sich überdies auf deftig-blutigen Horror versteht, konnte der Regisseur in seinem Debüt "Evil Dead" (2013), einer Neuinterpretation des Genreklassikers "Tanz der Teufel" (1981), unter Beweis stellen.
Ob "Alien: Romulus" die von "Prometheus – Dunkle Zeichen" und "Alien: Covenant" enttäuschten Fans zurückgewinnen kann, wird sich zeigen. Die Chancen auf einen beklemmend-intensiven Trip sind aber gar nicht schlecht. Nachschub ist übrigens bereits in Arbeit. Allerdings nicht in Form eines Kinofilms. 2025 soll die von Noah Hawley ("Legion") entwickelte Serie "Alien: Earth" an den Start gehen, die – ein Novum in der Reihe – das Geschehen auf die Erde verlagert.
Quelle: Teleschau