Riesa in Sachsen: Aus dem einstigen Industriestandort ist längst eine schmucke Kleinstadt geworden. Hier lebt Karger, der im Stahlwerk eines früheren Kombinats arbeitet. Er ist Mitte Dreißig, stark tätowiert, ein Typ, der ständig mit der für ihn typischen Jeansjacke rumrennt und Riesa nie verlassen hat. Sein Leben gerät ins Wanken, als er und seine Frau Sabine sich am Tag ihrer Ehescheidung wider Erwarten noch einmal näher kommen. Was für Karger die Hoffnung auf einen Neuanfang zu sein scheint, bleibt für Sabine nur ein abenteuerlicher Augenblick. Als Karger dann auch noch seine Arbeit verliert, stürzt er sich in eine Beziehung mit Ulrike...
Kino-Regiedebütantin Elke Hauck, die selbst aus Riesa stammt, reiste für ihr Drama zurück in ihren Heimatort und befragte deren Bewohner nach ihrer Lebenserfahrungen und -erwartungen. Aus diesen Interviews und ihren eigenen Jugenderinnerungen entwickelte sie den Stoff für "Karger", alle Rollen übernahmen Laiendarsteller, die ebenfalls aus Riesa stammen. Dies gibt Haucks Regiearbeit zwar eine stark authentische, fast schon dokumentarische Note, zumal die Ereignisse nicht hinterfragt werden. Ein Stück langatmiger ostdeutscher Alltags-Tristesse, das im Fernsehen sicher besser aufgehoben wäre, und gleichzeitig ein Film, der seinem Titel alle Ehre macht: "Karger" geht's kaum!
Foto: MDR/Albrecht Pischel