Slavno, ein kleines Dorf in Ost-Bosnien. Hier leben sechs Frauen, ein alter Mann und fünf Kinder. Jahre zuvor hat der Krieg auch in Slavno gewütet, viele Gebäude sind zerstört und verlassen, doch Frieden ist eingekehrt. Die verbliebenen Bewohner, viele Männer wurden im Krieg getötet oder gelten als vermisst, müssen jeden Tag einen harten Kampf ums Überleben führen. Als eines Tages ein Lastwagenfahrer verspricht, aller Erzeugnisse des Dorfes zu kaufen, keimt bei den Menschen neue Hoffnung auf. Und kurze Zeit später will ein Baukonzern gleich das ganze Dorf kaufen und die Bewohner vertreiben. Doch Alma glaubt noch an den finanziellen Aufstieg ihres Dorfes durch den Handel mit Pflaumenkonfitüre und Gemüseprodukten ...
Die 1976 in Sarajevo geborene Regisseurin Aida Begic gibt mit "Snow", ein ruhig und einfühlsam erzähltes Zeitbild des Nachkriegs-Bosnien, ihr bereits mehrfach ausgezeichnetes Kinodebüt. In malerischen wie symbolträchtigen Bildern schildert sie nach eigenem Drehbuch authentisch den Alltag einer kleinen Dorfgemeinschaft, die unter den Nachwirkungen des Krieges und der eigenen Abgeschiedenheit zu leiden hat, sich dann aber doch noch auf die eigenen Stärken besinnt. "Snow" wurde 2008 auf den Filmfestspielen von Cannes vollkommen zu Recht mit dem Critics Week Grand Prize ausgezeichnet.
Foto: Mîtosfilm