Eine jüdische Familie lebt im heutigen Jerusalem ein gewöhnliches Leben. Nach einem Autounfall verschwindet der Vater auf mysteriöse Weise. So gut sie können, gehen die Familienmitglieder mit seiner Abwesenheit und den daraus resultierenden Schwierigkeiten im Alltag um. Während sich die Erwachsenen in Schweigen und Tradition flüchten, suchen die beiden Kinder, Menachem und David, nach ihrem eigenen Weg, den Vater zu finden...
Der aus Marseille stammende Regisseur und Drehbuchautor Raphaël Nadjari taucht hier nach seinem Drama "Der werfe den ersten Stein" (2003) erneut in das Leben des heutigen Israels ein, ein Land zwischen Tradition und Moderne. Denn "Tehilim" heißen die Psalmen, Gedichte, Lieder, Lehrstücke und Meditationen, die König David zugeschrieben werden. Sie bilden das Herzstück jüdischer Liturgie. In die flüchten sich die Erwachsenen, während die Jugend andere Wege der Erkenntnis sucht. Das zeigt Nadjari, dessen Drama 2007 für die Goldene Palme der Filmfestspiele von Cannes nominiert war, exemplarisch und sehr feinfühlig am Beispiel der Familie, die den Verlust des Vaters zu verkraften hat. Bis auf Limor Goldstein und Michael Moshonov in der Rolle der Mutter und des Sohnes besetzte Nadjari alle Rollen mit Laiendarstellern.
Foto: Mec Film