Vampire gibt es mittlerweile wie Sand am Meer - und besonders Bram Stokers Graf Dracula wurde zu unzähligen Gelegenheiten in Haupt- und Nebenrollen in Film sowie Fernsehen inszeniert. Man denke nur an die unzähligen Horrorstreifen der Hammer-Studios, in denen der kürzlich verstorbene Sir Christopher Lee den adeligen Blutsauer mimte. Bei dieser Masse an Material muss ein Werk schon besondere Geschütze auffahren, um hervorzustechen.
Dieser Mammutaufgabe widmet sich David Ruehm in "Therapie für einen Vampir", wobei er die Dracula-Geschichte in Grundzügen nacherzählt, diese aber mit der Freud'schen Psychoanalyse und jeder Menge schwarzem Humor zu einem düsteren Horrospaß vermischt.
Liegen Sie bequem?
Der ursprünglich geplante Titel "Der Vampir auf der Couch" ist dabei Programm: Graf Geza von Közsnöm (Tobias Moretti) sucht Hilfe bei Sigmund Freud (Karl Fischer), da es in der Ehe mit seiner Frau Elsa (Jeanette Hain) kriselt - zumindest vor seiner Seite, denn er kann seine Gattin nicht mehr ertragen.
Dafür erweckt ein anderes jungen Wesen Gezas Aufmerksamkeit: Lucy (Cornelia Ivancan), die alte Erinnerungen in ihm wachruft. Er beschließ, das Mädchen auf seine Seite zu ziehen. Das sieht die Gräfin allerdings gar nicht gern, und das Chaos ist perfekt.
Alte Einflüsse
Damit lehnt sich Ruehms Film an wesentlich ältere "Dracula"-Verfilmungen an, was unter anderem an dem Aspekt zu sehen ist, dass der Protagonist eine Menschenfrau begehrt, die ihn an eine frühere Liebe erinnert.