Tiefe Wasser

KINOSTART: 26.06.2014 • Drama • Polen (2013) • 85 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Plynace wiezowce
Produktionsdatum
2013
Produktionsland
Polen
Laufzeit
85 Minuten

Das Leben könnte so schön und einfach sein, wenn nicht ständig der Druck von allen Seiten kommen würde. Leistungsschwimmer Kuba leidet gleich unter mehreren "Druckmachern". Seine Mutter will ihn für sich allein und wünscht, dass Kubas Freundin Sylwia aus der gemeinsamen Wohnung auszieht. Sein Trainer verlangt, dass er sich mehr anstrengt. Doch Kuba reagiert nicht auf den Druck, entzieht sich den Erwartungen und trifft keine wirklichen Entscheidungen. Fluchtmöglichkeiten findet er in den leistungssteigernden Mitteln, die er zu sich nimmt, und beim schnellen Sex mit Männern auf der Toilette der Schwimmhalle. Als er schließlich Michal kennenlernt und die Chance aufkommt, er könne sich in einen Mann verlieben, muss er einen neuen Weg einschlagen und eine Möglichkeit finden, sich freizuschwimmen ...

Tomasz Wasilewski gelang mit seinem zweiten Spielfilm ein stimmungsvolles Romantik-Drama über einen homosexuellen Leistungsschwimmer und dessen Bemühungen, sich von allen Fesseln seines persönlichen Umfeldes zu befreien. Dafür erhielt der Regisseur auf dem Internationalen Filmfestival in Karlovy Vary 2013 den Preis der Sektion "East of the West" sowie den Zuschauerpreis beim New Horizons Festival im polnischen Wrocław (Internationaler Wettbewerb). Doch nicht nur die Inszenierung weiß zu überzeugen, auch die Darsteller - allen voran Mateusz Banasiuk, der hier als Kuba zu sehen ist - brillieren in ihren Rollen und vermitteln auf recht eindringliche, sexuell provokative und realitätsnahe Weise die Sehnsucht der Jugend nach einem selbstbestimmten Leben und nach sexueller Freiheit. Wer sich nicht davon abschrecken lässt, dass der Film mit deutschem Untertitel gezeigt wird, darf auf einen interessanten Plot gespannt sein.

Foto: Edition Salzgeber

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