Minas (Maryam Moghaddam) Ehemann wurde aufgrund eines falschen Vergeltungsurteils hingerichtet, nun sucht sie nach ein wenig Genugtuung.

Ballade von der weißen Kuh

KINOSTART: 03.02.2022 • Drama • France, Iran (2021) • 105 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
قصیده گاو سفید
Produktionsdatum
2021
Produktionsland
France, Iran
Laufzeit
105 Minuten
Von Jonas Decker

"Uns ist ein Fehler unterlaufen, es tut uns sehr leid": Für Mina (Maryam Moghaddam) sind diese Worte wie ein Schlag ins Gesicht. Vor einem Jahr wurde ihr Mann nach einem Vergeltungsurteil auf Grundlage der Scharia hingerichtet. Doch er war unschuldig, wie sich herausstellte. Das Geschehene lässt sich nicht rückgängig machen, und dennoch: Mina reicht Beschwerde ein, die Witwe sucht nach Anerkennung, nach Seelenfrieden und ein klein wenig Genugtuung. Und hört dann Antworten wie: "Es muss Gottes Wille gewesen sein. Es gibt keine Fehler im heiligen Koran."

Minas Auseinandersetzung mit der iranischen Justiz scheint aussichtslos, das Schicksal aber führt ihr einen unerwarteten Helfer zu. Reza (Alireza Sanifar), der Richter in dem Fall, will Wiedergutmachung leisten. Er gibt seine Arbeit bei Gericht auf, freundet sich mit Mina und ihrer gehörlosen Tochter an und hilft, wo er kann – aber ohne Mina zu sagen, dass er es war, der ihren Mann zum Tode verurteilte.

Das außergewöhnliche Justiz- und Gesellschaftsdrama "Ballade von der weißen Kuh", bei dem Behtash Sanaeeha gemeinsam mit seiner Frau und Hauptdarstellerin Maryam Moghaddam Regie führte, lief 2021 im Rahmen mehrerer Filmwettbewerbe, unter anderem auch bei der Berlinale. Im Iran selbst, einem der Länder mit den weltweit meisten Hinrichtungen, wird der Film, wenn überhaupt, wohl nur in einer stark zensierten Fassung zu sehen sein.

Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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