Im Irland des Jahres 1890 fordern sich die adlige Julie und der gutaussehende Angestellte John immer wieder gegenseitig heraus. John hat zwar ein Verhältnis mit der Bediensteten Kathleen, treibt aber dennoch das manchmal recht manipulative und zynische Spiel mit der jungen Gräfin.
Die besteht zwar stets darauf, sich als Hausherrin alle Rechte herausnehmen zu dürfen, stößt damit aber bei John nicht selten auf Granit. In der großen Küche des Hauses geraten die beiden einmal mehr aneinander – bis die Situation eskaliert ...
Ein lahmer Aufguss längst vergangener Zeiten
Diesem Drei-Personen-Kammerspiel merkt man allzu deutlich die Theateradaption des bekannten August-Strindberg-Stückes (hier nach Irland verlegt) an. Denn die Handlung (bis auf wenige Momente wie etwa die Kindheitserinnerungen) spielt fast ausschließlich in der Küche des Herrenhauses.
Allerdings wirkt die gesamte Konstellation heute reichlich antiquiert und das ganze Geplänkel deplatziert. Was zur Entstehungszeit durchaus scharfe Gesellschaftskritik war, wirkt heute lediglich wie ein lahmer Aufguss längst vergangener Zeiten.
Warum sich Bergman-Schauspielerin, -Schülerin und zeitweilige -Lebenspartnerin Liv Ullmann für ihre Regie-Arbeit ausgerecht dieses Stück vorgenommen hat, bleibt wohl ihr Geheimnis. Die guten Darsteller indes vermögen es nicht, der trockenen und zähen Dialog-Nummer zumindest etwas Pfiff zu verleihen. So ist das Werk bestenfalls Theater- oder Strindberg-Fans zu empfehlen.