Simin will sich von ihrem Mann Nader scheiden lassen. Denn der will nicht mit ihr und der gemeinsamen Tochter das Land verlassen, weil er seinen an Alzheimer erkrankten Vater nicht alleine lassen will. Vor Gericht allerdings verweigert der Richter die Scheidung und Simin kehrt zu ihren Eltern zurück. Derweil engagiert Nader die junge Mutter Razieh für die Pflege seines Vaters. Doch die arbeitet nicht nur ohne Erlaubnis ihres jähzornigen Mannes, sondern erwartet auch noch ein weiteres Kind. So ist sie mit der Pflege bald völlig überfordert und die Situation eskaliert ...
Regisseur Asghar Farhadi ("Alles über Elly") tauchte am Beispiel zweier iranischer Familien in ein Netz aus Existenzängsten, Lügen und falschen Beschuldigungen und porträtiert damit den Mittelstand seines Landes, schildert die Gegensätze zwischen Tradition und Moderne, religiösem Wahn und Toleranz. Auf der Berlinale 2011 gewann Werk den Goldenen sowie zwei Silberne Bären. Auch wenn dies wohl eher eine politische Entscheidung war, zeigt Farhadi etwas arg betulich und angestrengt die Situation in einem unfreien Land und den Wunsch nach Aufbruch. Das stark gespielte Stück lässt den Zuschauer aber ebenso ratlos zurück wie die Protagonisten. 2012 gab's den Oscar und den Golden Globe für den besten nicht englischsprachigen Film.
Foto: Alamode