Regisseur Fei Xie verweist in seinem preisgekrönten Drama (Silberner Bär für Hauptdarsteller Jiang Wen bei den Filmfestspielen von Berlin) ständig auf westliche Kulturelemente, lässt Coca Cola-Dosen im Bild stehen, Marlboro rauchen, Werbestimmen preisen westliche Produkte an, Pornographie ist als moralische Bedrohung ebenfalls amerikanischer Provenienz. Genauso selten hat man in einem chinesischen Film so wenig gefestigte Persönlichkeiten, hilflos weinende Männer gesehen. Dies mag auch der Grund dafür gewesen sein, dass der Film in China von der staatlichen Zensur verboten wurde. Er zeigt China nicht zwingend auf dem Weg des ideologischen Umbruchs, sondern als ein Land mit Menschen, die schwache Individuen sind. Und das kann dem dortigen System wohl kaum gefallen.