Katie Holmes wurde mit der Serie "Dawson's Creek" (1998) zum Teenie-Idol. "Scream - Schrei des Todes"- Autor Kevin Williamson, der nicht müde wird, den erfolgreichen Trend des Teenie-Horrors bis zum letzten auszuschlachten, hatte auch hier als "Creator" und Co-Produzent seine Finger im Spiel. Katie Holmes spielte die Rolle der "Joey" Potter. Aber Katie Holmes sollte sich nicht auf diese Schiene festnageln lassen. Erstens tummeln sich dort schon genug andere (Neve Campbell, Jennifer Love Hewitt und ihr männliches Gegenstück Matthew Lillard). Zweitens ebben solche Erfolgswellen meist schneller ab als man denkt. Und drittens kann Katie Holmes durchaus auch in ernsthaften Filmen bestehen.
Ihren ersten Leinwandauftritt hatte sie in Ang Lees starbesetzter 70er-Jahre-Satire "Der Eissturm" (1997) neben Kevin Kline, Joan Allen, Christina Ricci, Elijah Wood und Sigourney Weaver. Danach sah man sie in einer kanadisch-australisch-amerikanischen Koproduktion, "Dich kriegen wir auch noch" (1998) von David Nutter. Der interessante Sciencefiction-Film scheint vordergründig auf der "Scream"-Welle mitzuschwimmen: An einer Highschool gehen merkwürdige Dinge vor sich. Ein Neuer kommt dazu und muß irritiert feststellen, wie der Reihe nach die größten Chaoten zu perfekten Strebern werden. Zusammen mit einer neuen Freundin (Katie Holmes) geht er der Sache nach und entdeckt: Aufsässige Schüler werden mittels Chip im Hirn umgepolt.
Die Versatzstücke des Films sind zwar bekannt, ein bißchen "Die Körperfresser kommen", ein bißchen "Die Frauen von Stepford", das alles hat es gegeben. Interessant ist die antiautoritäre Perspektive: Es sind nicht allein die Lehrer, sondern auch und vor allem die Eltern, die ihre Kinder zu genormten, persönlichkeitslosen Strebern umbasteln lassen, nur damit sie endlich lernen und keine laute Musik mehr hören. Trotz der ungelenken Regie verdient der Film deshalb Aufmerksamkeit.
In "Go" (1998) von Doug Liman zählte Katie Holmes zu einer Gruppe junger Leute aus Los Angeles, um die in "Pulp Fiction"-Manier eine locker verknüpfte Kette von Stories angesiedelt ist. Ihr nächster Film ist "Die Wonder Boys" (2000), die Verfilmung des erfolgreichen Romans von Michael Chabon. Hier steht sie an der Seite von Michael Douglas, Robert Downey Jr. und Frances McDormand vor der Kamera. Außerdem sieht man sie dann doch wieder in einem Teenie-Horror-Film, diesmal mit komödiantischem Einschlag, "Tötet Mrs. Tingle" (1999). Der Vater des Genres, Kevin Williamson, schrieb diesmal nicht nur das Buch, sondern führte auch Regie.
Katie Holmes Lieblingsfilme sind "Die Hochzeit meines besten Freundes" (1997) mit Julia Roberts und "Pretty in Pink" (1986) mit Molly Ringwald. Besonders gern sieht sie Tom Hanks, Meg Ryan und Jodie Foster. Mit ihren Lieblingsregisseuren, Woody Allen, Oliver Stone und Ron Howard, konnte sie bisher noch nicht arbeiten.
Arbeiten konnte sie allerdings mit dem bis dahin erfolgreichen Drehbuchautor Peter Hedges ("Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa" und "About a Boy"), der sie für sein Regiedebüt "Pieces of April - Ein Tag mit April Burns" (2003) verpflichtete, in dem sie als New Yorkerin glänzen konnte, die sich mit ihrer Familie auseinandersetzen muss. Danach sah man sie in "The Singing Detective" (2003), in der Komödie "First Daughter - Date mit Hindernissen" (2004), in "Batman Begins", in "Thank You for Smoking" (beide 2005) sowie in der misslungenen Komödie "Mad Money" (2008). Hervorragend ist allerdings ihre Verkörperung der Jackie Kennedy in der TV-Miniserie "Die Kennedys" (2011).
Katies Hobbies sind Tanzen, Laufen, Filme gucken, Lesen und Musikhören (u. a. Sarah McLachlan, Tracy Chapman, Frank Sinatra, Jewel). Ein Feinschmecker ist sie nicht gerade, denn zu ihren bevorzugten Gaumenfreunden zählen vegetarische Hamburger und Butter-Popcorn, dazu liebt sie eine Diät-Cola. Seit November 2006 ist Katie mit Tom Cruise verheiratet, den sie nach Scientology-Ritus in Italien ehelichte. Die beiden haben eine gemeinsame Tochter. Im Juni 2012 trennten sich die beiden, nachdem Holmes die Scheidung eingereicht hatte.
Weitere Filme mit Katie Holmes: "Ein Cop mit dunkler Vergangenheit", "Jack und Jill" (beide 2011), "Hüter der Erinnerung - The Giver" (2014), "Die Frau in Gold" (2015).