Der 16-jährige Jonas (Brenton Thwaites) wächst in einer scheinbar makellosen Welt auf: Es gibt keinen Krieg, keinen Hunger und keine Sorgen. Doch die so perfekt erscheinende Fassade, erhält schon bald gewaltige Risse.
Jonas bekommt nach seinem Schulabschluss eine Tätigkeit von der Vorsitzenden des Ältestenrats (Meryl Streep) zugewiesen und wird zum "Hüter der Erinnerung" ernannt. Von nun an ist es seine Aufgabe, die Erinnerungen aus der Zeit vor der vollkommenen Gleichheit zu bewahren.
Erinnerung an Leid und Liebe
Jonas' Vorgänger (Jeff Bridges) vermittelt dem Jungen sein Wissen und damit auch die Erinnerungen an Schmerz und Leid, aber auch an Glück und Liebe. Jonas wird klar, dass seine Welt, wie er sie bislang kennt, nicht so perfekt ist wie gedacht und stellt sich schnell die Frage, warum es sich überhaupt zu leben lohnt, wenn man keine Gefühle hat.
Gute Voraussetzungen
Der Film von Regisseur Phillip Noyce basiert auf dem gleichnamigen Kinderbuch von Lois Lowrys und kommt als bildgewaltiges Science-Fiction-Drama mit hochkarätiger Besetzung in die Kinos. Die Voraussetzungen für einen starken Film sind also eigentlich geschaffen.
Leider lässt das Werk aber zu viele Fragen unbeantwortet (Warum wird es für nötig gehalten, Erinnerungen aus einer Zeit vor der "perfekten Welt" zu hüten? Warum hat Meryl Streep als Chefälteste übermenschliche Fähigkeiten?) und schafft es nicht, die Vielzahl der gesellschaftlichen Themen ausreichend darzustellen. Vieles bleibt schlichtweg im Ansatz stecken.