Macht nicht nur in Krimis eine gute Figur: Max von
Pufendorf
Fotoquelle: ZDF/Stephen Morley

Max von Pufendorf

Maximilian von Pufendorf
Lesermeinung
Biografie

1976 in Hilden geboren, absolvierte der Nachfahre von Samuel von Pufendorf, dem deutschen Naturrechtsphilosophen, Historiker sowie Natur- und Völkerrechtslehrer, seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Noch vor seinem Abschluss (2000) stand der 1998 im Maxim-Gorki-Theater in Berlin in "Schnitt ins Fleisch" und 1999 im Hans-Otto-Theater Potsdam in "Die Räuber" auf der Bühne. Danach erhielt er ein Engagement am Residenztheater in München. Bis 2001 sah man ihn hier unter anderem in "Frau Schlemihl und ihre Schatten", "Der tollste Tag" und "Der Volksfeind". Nach dem Kurzfilm "Nicht auf den Mund" (1998), für den er erstmals vor einer Kamera stand, gab er 1999 sein Kinodebüt in Buddy Giovinazzos Thriller "The Unscarred" neben Heino Ferch, James Russo und Ornella Muti. Im Jahr 2000 gehörte er neben Robert Stadlober, Tom Schilling, Oona Devi Liebich und Julia Hummer zur Besetzung des Teenie-Films "Crazy" nach Benjamin Leberts Romanvorlage. Außerdem sah man ihn in Friedemann Fromms Kriminalfilm "Brennendes Schweigen" neben Uwe Bohm und in Stefan Krohmers einfühlsam inszeniertem Familiendrama "Ende der Saison".

In der Neufassung von "Vera Brühne" verkörperte er 2001 den Boulevardzeitungsreporter Karsten Meyer. Sein Auftritt neben Corinna Harfouch, Hans-Werner Meyer, Ulrich Noethen, Hanns Zischler und Michael Degen war durchaus sehens- und erwähnenswert. Im gleichen Jahr erhielt er ein Engagement am Deutschen Theater in Berlin, zu dessen Ensemble er bis 2008 gehörte. Man sah ihn dort unter anderem in "Der Leutnant von Inishmore", "Titus Andronicus", "Was Ihr wollt", "Dr. Caligari", "True Love", "Die Großherzogin von Gerolstein", "Komödie der Verführung" und "Ein Sommernachtstraum". Die Tatsache, dass Max von Pufendorf von Anfang seiner Karriere regelmäßig auf der Bühne stand und er dort sein schauspielerisches Talent entwickeln konnte, ist ein Grund, warum er auch vor der Kamera eine so gute Figur macht und problemlos in jede Rolle schlüpfen kann.

Sein Spiel ist außergewöhnlich vielseitig und ausdrucksstark, so wundert es nicht, dass er - obwohl er auf den ersten Blick der smarte Kerl von nebenan ist - häufig in vielschichtigen Dramen, gerne in Thrillern und Krimis und oft als Mörder besetzt wird. Seit 2002 sieht man ihn verstärkt auch auf dem Fernsehbildschirm. Nach einer Episodenrolle in "Doppelter Einsatz - Im Visier der Bestie" spielte er eine durchgehende Nebenrolle als Pascal in der ARD-Vorabendserie "Verdammt verliebt" (beide 2002) neben Laura Maire und Florian David Fitz. 2003 folgten"Tatort - Dreimal schwarzer Kater" (erneut unter der Regie von Buddy Giovinazzo) und "Bella Block - Hinter den Spiegeln". Mit "Tatort - Nicht jugendfrei", "Tatort - Heimspiel" und "Wilsberg - Tödliche Freundschaft" standen 2004 weitere Auftritte in Krimi-Serien auf dem Drehplan.

Mit Thomas Jauchs recht schmalzig inszeniertem Liebes-Zweiteiler "Endloser Horizont" betrat Max von Pufendorf nach "Verdammt verliebt" erneut das eher seichtere Genre. In der rührseligen Geschichte rund um eine junge Hannoveranerin schlüpfte er in die Rolle des Adrian Buschner, den leichtsinnigen Halbbruder der jungen Betriebswirtin Lilly, die von Franziska Petri überzeugend dargestellt. Und auch das Melodram "Das Geheimnis des roten Hauses" (ebenfalls 2005) präsentierte den Hildener in einer eher trivialen Story, ebenso die Komödie "Hilfe, die Familie kommt!" (2007), die vor schöner landschaftlicher Kulisse banale Familienprobleme thematisiert. Weitaus eindrucksvoller ist Max von Pufendorfs Darstellung in Jo Baiers "Das letzte Stück Himmel" (2007). Regisseur und Autor Jo Baier erzählt hier unterhaltsam, wie zwei junge Männer, Ende 20, die wahre Schönheit des Lebens kennen lernen. Die recht unterschiedlichen Brüder Anno und Julian verbringen gemeinsam einen Sommer zusammen und verlieben sich dabei beide in die hübsche Laura. Während Anno, er arbeitet als Modefotograf, das Leben in vollen Zügen genießt, gehört Julian eher zur stillen Sorte, der sich schon mal mit Selbstmordgedanken plagt. Den lebensmüden jungen Mannes verkörperte Max von Pufendorf, der sich damit wieder einmal für mehr empfahl. Nach "Brennendes Schweigen" stand er in "Mörderischer Frieden" erneut an der Seite von Max Riemelt vor der Kamera. In Rudolf Schweigers Kriegsdrama rund um eine KFOR-Friedenstruppe im Kosovo schlüpfte Max von Pufendorf in die Rolle des Hauptmanns Carsten Benedikt. Sein Wunsch, einmal den romantischen Liebhaber zu geben, wurde ihm 2008 mit den beiden Rosamunde Pilcher Verfilmungen "Vier Jahreszeiten - Ein Sommer in Endellion" und "Vier Jahreszeiten - Herbststürme" erfüllt. Außerdem sah man ihn auch in Heinrich Breloers aufwändiger "Buddenbrooks"-Verfilmung.

Mit "Crashpoint - 90 Minuten bis zum Absturz" lieferte der sympathische Darsteller seinen ersten Action-Film ab. Darstellerische Fähigkeiten waren hierbei weniger gefragt, vielmehr geht es in Thomas Jauchs Katastrophenthriller um ein spannend und ordentlich inszeniertes Albtraum-Szenario. Max von Pufendorf, der sich im Vorfeld zu den Dreharbeiten von einem erfahrenen Piloten jeden Schritt des Fliegens erklären ließ, überzeugte in der Rolle des engagierten Ko-Piloten und zeigte wieder einmal seine darstellerische Bandbreite. Ähnlich spannend war auch "Killerjagd. Töte mich, wenn du kannst" (ebenfalls 2009). Der bescheidene Schauspieler übernahm hier neben Alexandra Neldel die Rolle des undurchsichtigen Anwalts Philip Rothkamm, bevor er in "Utta Danella - Louisas Lächeln" erneut seine romantisch-schnulzige Seite präsentieren konnte. Außerdem spielte er in Lancelot von Nasos Irakkriegs-Drama "Waffenstillstand" nach einer wahren Begebenheit seine erste große Kinorolle. Er mimt hier den deutschen Journalisten Oliver, der einen 24-stündigen Waffenstillstand für einen Bericht nutzen möchte. Trotz der Bedenken seines erfahrenen Kameramanns schließen sich die beiden einem Arzt und einer Mitarbeiterin einer Hilfsorganisation an, um mit einem einheimischen Fahrer nach Falludscha zu fahren. Neben Max von Pufendorf agieren hier Thekla Reuten, Hannes Jaenicke, Matthias Habich und Sebastian Deyle.

Weitere Filme und Serien mit Max von Pufendorf: "Goldjunge" (Kurzfilm), "Arme Millionäre" (TV-Serie), "Ein Fall für zwei" (TV-Serie), "Heute fängt mein Leben an", "Polizeiruf 110 - Schneewittchen", "Polizeiruf 110 - Mit anderen Augen", "Der Mann im Heuhaufen" (alle 2006), "Freiwild - Ein Würzburg-Krimi" (2007), "Schimanski - Schicht im Schacht" (2008), "Franzi" (TV-Serie, 2009), "Zurück zum Glück", "Utta Danella - Eine Nonne zum Verlieben", "Unter anderen Umständen - Tod im Kloster", "Tatort - Unter Druck", "Tod am Engelstein" (alle 2010), "Am Ende die Hoffnung", "Unter anderen Umständen - Mord im Watt", "Offroad", "Unter anderen Umständen - Spiel mit dem Feuer" (alle 2011), "Auf Herz und Nieren" (TV-Serie), "Rommel" (beide 2012), "Liebe und andere Turbulenzen", "Der Tote im Watt" (beide 2013).

Filme mit Max von Pufendorf

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