Schweden im 14. Jahrhundert: Das junge Mädchen Karin, Tochter einer reichen Gutsbesitzerfamilie, will Kerzen zum Weihen in die Kirche bringen - ein alter Brauch, den nur eine Jungfrau vollführen kann. Unterwegs wird sie von Wegelagerern brutal überfallen, vergewaltigt und getötet. Nach der Tat ziehen die Mörder weiter. Ohne zu ahnen, dass es sich um das Elternhaus des toten Mädchens handelt, suchen sie ausgerechnet dort Unterkunft für die Nacht. Als einer von ihnen Karins Kleid ihrer Mutter anbietet, hat er sein Todesurteil gefällt ...
Star-Regisseur Ingmar Bergman verfilmte das düstere Geschehen nach einer Ballade aus dem 12. Jahrhundert und provozierte mit der in langen Einstellungen gedrehten Vergewaltigungsszene in der damaligen Zeit einen riesigen Skandal. Für die brillanten Bilder zeichnete Kameramann Sven Nykvist (1922-2006) verantwortlich, der damit eine langjährige Zusammenarbeit mit Bergman einleitete und damit dessen Stamm-Kameramann Gunnar Fischer ersetzte. "Die Jungfrauenquelle" wurde trotz der zum Teil harschen und ablehnenden Kritik vielfach ausgezeichnet: Oscar als bester nicht englischsprachiger Film, Golden Globe als bester fremdsprachiger Film und die Goldene Palme der Filmfestspiele von Cannes.
Foto: Kinowelt