Filmemacherin Aelrun Goette (r.) mit Daniela Jesse

Die Kinder sind tot

KINOSTART: 11.03.2004 • Dokumentarfilm • Deutschland (2003) • 84 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Die Kinder sind tot
Produktionsdatum
2003
Produktionsland
Deutschland
Laufzeit
84 Minuten

Im Sommer 1999 verdursten in einer Plattenbausiedlung in Frankfurt/Oder zwei kleine Jungen. Die seinerzeit 23-jährige Mutter Daniela Jesse, die ganz in der Nähe bei ihrem neuen Freund war, hatte die Jungs 14 Tage allein in ihrer Neubauwohnung zurückgelassen. Die Republik hält den Atem an, ganz Deutschland schaut nach Ostdeutschland, Reporterteams belagern den Ort, an dem Kevin und Tobias ihr schreckliches Ende fanden. Daniela Jesse wird schließlich zu lebenslanger Haft verurteilt.

Schon in ihrem Kurzfilm "Eine" und in ihrem Dokumentarfilm "Ohne Bewährung" (1997) beschäftigte sich die Filmemacherin Aelrun Goette mit einem grausamen Kriminalfall. Seinerzeit sorgte der Fall einer Jugendlichen, die mit Freunden ein Mädchen bestialisch umgebracht hatte, für große Aufmerksamkeit. In "Die Kinder sind tot" nähert sich Goette behutsam einem weiteren spektakulären Kriminalfall, der auch heute noch unter die Haut geht. Ohne jemals voyeuristisch zu wirken, erzählt sie die Geschichte der jungen Frau, die im Leben nicht viel Glück hatte, sucht nach den Hintergründen dieses Verbrechens, das die ganze Nation erschütterte. Sie dokumentiert den Fall, mischt Sequenzen mit der Arbeit der Sensationsreporter vor Ort ein, führt lange, eindringliche Gespräche mit Daniela im Gefängnis. Doch auch Goettes Film kann nicht erklären, warum eine Mutter ihre Kinder verdursten und verhungern lässt - die Täterin Daniela Jesse weiß es bis heute nicht...

Foto: Fox

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