Großformatige Bilder sind Julian Schnabels künstlerisches Gebiet.
Ein Mann malt sich durch sein Leben - dieser Film blickt hinter die Kulissen.

Julian Schnabel - A Private Portrait

KINOSTART: 11.01.2018 • Dokumentarfilm • USA / I (2017) • 84 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Julian Schnabel - A Private Portrait
Produktionsdatum
2017
Produktionsland
USA / I
Laufzeit
84 Minuten

Filmkritik

Krisen werden weggemalt
von Diemuth Schmidt

Maler, Filmemacher, Architekt und Promi der New Yorker Kunstszene – der Amerikaner Julian Schnabel zeigt viele Facetten in der Öffentlichkeit. Regisseur Pappi Corsicato fügt in "Julian Schnabel – A Private Portrait" eine weitere hinzu und blickt auf den Privatmenschen hinter der Kunst. Dafür öffnete ihm Julian Schnabel sein privates Archiv. Zudem kommen seine Familie, Freunde und Wegbegleiter zu Wort. Dabei fällt kein kritisches Wort über die Bigger-than-life-Persönlichkeit – und das wirkt trotz des Anspruchs der filmischen Hommage irritierend.

Julian Schnabel sagt von sich selbst, dass er sich aus den Krisen seines Lebens "herausgemalt" habe. Im Film erfährt man von den wunden Punkten in seiner Biografie allerdings wenig. Erzählt wird eine Erfolgsgeschichte, die 1951 in Brooklyn als Sohn eines jüdisch-polnischen Einwanderer-Vaters begann. Der Weg der Familie führte 1965 nach Texas, mit seinem Abschluss "Bachelor of Fine Arts" kehrte Schnabel 1973 nach New York zurück, um die Kunstszene dort aufzumischen. Neben Jean Michel Basquiat und Keith Haring zählt Schnabel zu den Hauptvertretern des amerikanischen Neoexpressionismus. Er malte auf Tierhäute und unebene Oberflächen aus gebrochenem Glas oder Porzellan. Die Gemälde waren riesig und passten zum Zeitgeist der exzessiven 80er-Jahre, in denen Bescheidenheit keine Zier war.

Vater von Vito Schnabel

Parallel zu den Kunstwerken machte Julian Schnabel auch als Person – böse Zungen nennen ihn einen Selbstdarsteller – von sich reden. Als großer, schwerer Mann, der edle Seidenpyjamas mit weißer Paspelierung zu seinem modischen Markenzeichen erkor, zelebrierte er den Größenwahn, galt als arrogant und ehrgeizig. Fast 40 Jahre später hört sich das alles ziemlich weichgespült an, gelobt wird von der Familie (Ex-Frauen und diverse Kinder wie Vito Schnabel) vor allem sein Genie, seine Energie und sein Durchhaltevermögen.

In den 90-ern startete Julian Schnabel eine zweite Karriere als Filmregisseur. Die Krönung war eine Einladung zu den Filmfestspielen von Cannes mit "Schmetterling und Taucherglocke" im Jahr 2007, wo er den Regiepreis erhielt. Die Doku zeigt Schnabel bei seiner Arbeit als Regisseur an Filmen, in denen auch seine Kinder Rollen übernahmen. Überhaupt entsteht hier das Bild eines großmütigen Patriarchen eines Clans voll schillernder Persönlichkeiten, die heute selbst zum Kreativ-Adel New Yorks gehören.

Julian Schnabels vielseitiges Leben bietet viel Erzählstoff, das rechtfertigt einen Film. Das ergiebige Bildmaterial und die ästhetisch anspruchsvollen Szenen aus der Gegenwart zeigen ihn in allen Situationen, vom geliebten Surfen im Meer über die Arbeit an den riesigen Leinwänden. Man erhält einen guten Eindruck, wie Schnabel arbeitet – auch als Regisseur. Zudem kann der Zuschauer in die Kunstszene der 80er-Jahre abtauchen. Mit dem Kult, den Regisseur Pappi Corsicato hier um Julian Schnabel macht, weckt der Film immerhin Interesse an seinen Filmen und Gemälden.

Quelle: teleschau – der Mediendienst

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