Als vier Mädchen aus Angst vor der rituellen Beschneidung Unterschlupf bei der couragierten Collé suchen, wird deren Haus mehr und mehr zu einem Asylheim. Denn Collé hat nicht nur ihre Tochter vor dem unsinnigen Beschneidungsritus bewahrt, sie hat ihr Haus mit dem Moolaadé-Zauber belegt, der vor gewalttätigen Übergriffen schützen soll. Doch der Druck der traditionsbewussten Dorfbewohner nimmt immer mehr zu...
Der senegalesische Regisseur Ousmane Sembène setzt sich auch hier wieder mit Tradition und Moderne auseinander. Diesmal hat er sich des brisanten Themas der Genitalverstümmelung bei Mädchen angenommen und daraus ein für Afrika wichtiges Werk geschaffen, das hierzulande aber leider eher langweilt. Denn die Dramatik erschließt sich für westliche Gemüter nicht unbedingt. Lobenswert: Sembène ergreift zwar eindeutig Partei, verurteilt aber nicht die Traditionalisten.
Foto: Neue Visionen