Es war in der Zeit, als die Menschen noch an Wunder glaubten: Da arbeiteten die Bauern auf dem Feld und die unsichtbaren Feen sahen ihnen bei der Arbeit zu. Die Kornblumen-Fee, die Schutzherrin aller Verliebten, die Fee aller Felder und auch die Fee aller Elemente unterhalten sich über die Menschen. Letztere ist hässlicher Gestalt und hat auch mal böse Gedanken. In dieser Zeit springt auch Marina, eine einfache, aber lebenslustige hübsche Magd am Fluss herum und lernt Jan kennen, einen erfolgreichen und gut aussehenden Ritter. Er ist sofort verliebt in die Magd und auch Marina ist seiner netten Art sogleich verfallen.Die böse Fee ist neidisch auf Marinas Glück. Sie will den Ritter für sich gewinnen. Doch die anderen Feen warnen sie. Würde sie gegen Marina und ihre Liebe verlieren, bedeute das den völligen Verzicht auf ihre Zauberkraft. Die böse Fee ist zuversichtlich. Sie müsse nur Jans Herz gewinnen und dafür hätte sie wirksame Mittel.Noch am Hochzeitstag gesellt sie sich, verzaubert in eine schöne Frau, unter den Hofstaat. Als Ritter Jan am selben Tag noch zum Markgraf ernannt und am folgenden in einen Krieg ziehen muss, verspricht ihm die fremde Schöne Ruhm und Erfolg. Dafür aber müsse er sie einmal in den Arm nehmen, wie er es mit seiner eigenen Frau tun würde. Dabei verzaubert sie Jan und er wird herzlos. Nach langer Zeit kehrt er mit Erfolg gekrönt von seinem Kriegszug zurück. Während seine Frau Marina sich über die Wiederkunft freut, ist er erbost. Denn sie hat den Hof menschlicher regiert, hat Gesetze erlassen, die dem Volk das Leben erleichtern. Das hat natürlich zur Folge, dass die Kammern am Hofe leer sind und am Wochenende weniger Personal zur Verfügung steht. Jan fühlt sich nicht mehr genug respektiert, und niemand ist bei seiner Ankunft da, um für seinen Ruhm den Applaus zu geben. Marina hat dafür kein Verständnis. Sie bittet ihn um Nachsicht für das Volk und gibt ihm zu verstehen, dass sie keine Achtung mehr vor ihm hat, wenn er hartherzig bleibt. Jan dagegen will nicht, dass ihn ein Weiberrock regiert, und wirft sie, trotzdem sie ein Kind von ihm erwartet, aus dem Haus. Noch in der gleichen Nacht gebiert Marina einen Sohn - auf freiem Feld, unter einem Baum. Sie nennt ihn Goldkörnchen. Die Feen der Felder beobachten sie und wünschen dem Kind alles Gute. Der Kleine soll jedweden Hass zwischen den Menschen überwinden können. Wenn der Mantel seiner Geburt ihn bedeckt, soll er unsichtbar sein und ungebremst seiner Wege gehen können. Letzteres schwächt den Fluch der bösen Fee ab, die dem kleinen Baby wünscht, dass es nie zu seinen Vater findet.Die Zeit vergeht. Marina findet Zuflucht in einer Hütte und wird von den guten Feen versorgt. Der Prinz wird größer und es gehen Gerüchte durchs Land, dass er Wunder tun könne. Am Hofe berichtet man von der Schande, dass der Sohn des Markgrafen in einem Kornfeld geboren wurde und der Bischof macht sich Sorgen, weil der Markgraf das Land ohne Frau und Kind regiert. Eines Tages macht sich Goldkörnchen heimlich auf die Suche nach seinem Vater. Mit seinem Tarnmäntelchen schafft er es bis in den väterlichen Hof hinein. Die böse Fee allerdings bemerkt das und will ihn beiseite schaffen. Doch sein Vater hört die Hilferufe des Kindes und kommt endlich wieder zu Verstand. Das Gefühl der Liebe siegt über die Machenschaften der bösen Fee und so verliert sie ihre anmutige Gestalt samt ihrer Zauberkräfte. Von nun an steht dem Glück der Familie des Markgrafen nichts mehr im Weg. Und das alles geschah zu einer Zeit, als die Menschen noch an Wunder glaubten.