Es ist eine sehr ungewöhnliche Art und Weise, die der brasilianische Filmemacher Alê Abreu gewählt hat, um seine herzerwärmende Geschichte in Szene zu setzen. Über die gesamte Spielfilmlänge gibt es keine Dialoge, die gezeichneten Bilder sprechen für sich und das sehr deutlich.
Hier stimmt das alte Sprichwort: "Bilder sagen mehr als tausend Worte". Die zu Beginn schlichte, aber immer komplexer und bunter werdende Bilderflut nimmt den Zuschauer mit auf eine atemberaubende Reise, die aus der Sicht eines kleinen, sehr neugierigen Jungen namens Cucas erzählt wird.
Dieser lebt mit seiner Familie auf dem Land, irgendwo in Südamerika. Cucas muss eines Tages hilflos mit ansehen, wie sein Vater in die große Stadt fährt, denn er hofft dort auf Arbeit. Ohne lange zu überlegen, reist Cucas seinem Vater hinterher, um ihn wieder nach Hause zu holen.
Aufwändiges Abenteuer im Industriezeitalter
Der Film, der sehr wahrscheinlich im Heimatland Abreus spielt, ist ein buntes Kaleidoskop der Wahrnehmungen eines Kindes. Dabei ist er aber längst kein reiner Kinderfilm: Bewusst nutzt Abreu seine Darstellungsweise, um sich kritisch mit der modernen Welt auseinanderzusetzen, in der alles immer bunter, lauter und schneller wird. Er macht auf die Schattenseiten des 21. Jahrhunderts aufmerksam.
Je näher der Junge der großen Stadt kommt, desto mehr Eindrücke muss er verarbeiten - die Bilder werden intensiver. Dabei transportiert die mal leichte, mal mitreißende Musik stets die Gefühle, die mit Worten nicht ausgedrückt werden.