Als im finsteren Mittelalter der Londoner Halbwaise Rob Cole auch noch seine Mutter verliert, will er dem Adoptionsschicksal seiner Geschwister entgehen, indem er einem Bader hinterherschleicht und diesen schließlich überzeugt, ihn als Lehrling anzunehmen. So zieht der Junge durch die Lande und lernt etwas über die Heilkunst eines Baders. Doch erst als sein Ziehvater durch grauen Star sein Augenlicht zu verlieren droht, erfährt Rob etwas über die höhere Medizin. Denn ein jüdischer Medicus kann dem Bader helfen. Der Jude hat sein Handwerk im fernen persischen Isfahan beim großen Meister Sina erlernt. Fortan kennt Rob nur ein Ziel: er will ebenfalls bei Sina zum Medicus ausgebildet werden. Doch der Weg nach Persien ist ein weiter und entbehrungsreicher ...
Eigentlich ist es erstaunlich, dass es so lange gedauert hat, bis sich jemand des Historien-Bestsellers von Noah Gordon (erschienen 1986) angenommen hat, um ihn als Film zu adaptieren. Auch wenn Regisseur Philipp Stölzl ("Nordwand", "Goethe!") viele Teile der Romanvorlage geändert hat, stimmt das Grundkonstrukt vom Engländer im islamischen Persien dennoch. Die spannende Geschichte und ein paar tolle Bilder lassen viele Ungereimtheiten und unpassende Szenen vergessen. So erinnern etwa die verkleideten Deutsch-Türken in Studio-Kulisse eher an den Kölschen Karneval - ein Großteil des Films entstand in Kölner Studios - als an den exotischen Nahen Osten des Mittelalters. Trotz der Länge von zweieinhalb Stunden wird dieser Streifen nie langweilig - und das ist auch eine Kunst.
Foto: Universal