Das 17-jährige Heimkind Marie (Vanessa Paradis, Foto, mit Gérard Depardieu), das sich mit Diebstählen und Betrügereien durchschlägt, macht sich auf, um Rache zu nehmen an den Menschen, die ihre Mutter in den Selbstmord getrieben haben. Zu ihren einzigen Vertrauten aus der Erwachsenenwelt zählen der gutmütige Antiquar Samuel und der chaotische Dirigent Kevin. An ihren Großvater und ihre Großmutter hat Marie nur schlechte Erinnerungen, sie haben ihre Mutter Elisa fortgeschickt, als sie ohne Wohnung auf der Straße stand. Vom letzten Freier ihrer Mutter erfährt Marie, warum Elisa sich prostituiert hat. Sie beschließt darauf, ihren Vater aufzusuchen und ihn umzubringen. Doch als sie auf der Île-de-Seine, wohin ihr Vater sich zurückgezogen hat, ein menschliches Wrack antrifft, bringt sie es nicht fertig, den gestrandeten Musiker zu erschießen.
Die Story lässt an einen knallharten Psychothriller denken und auch der Titel ist verwirrend. Nicht Elisa, die Prostituierte und Selbstmörderin, sondern ihre Tochter Marie steht an der Seite von Gérard Depardieu im Mittelpunkt dieses Dramas, das durch unerwartet viel Humor und Einfühlungsvermögen überrascht. "Elisa" ist der erste Film, den Regisseur Jean Becker zwölf Jahre nach seinem Kinoerfolg "Ein mörderischer Sommer" mit Isabelle Adjani drehte. Damals wie heute hält ein aufreizender Racheengel die Handlung in Gang. Hier wie da fehlt es nicht an verständnisvollen Blicken für die hübschen Hauptprotagonisten. Hier wie da wurden ausgezeichnet fotografierte Bilder aufs Zelluloid gebannt.
Foto: arte F/1994 Studiocanal/TF1 Films Production/Dominique Le Strat