"Irgendeiner meiner unbekannten Nachbarn hat mir ein Paket gebracht: die Asche meiner Mutter mit ihrem letzten Wunsch. Sie wollte auf ihrer Insel verstreut werden." Das ist die Prämisse des neuen Films "Ernesto's Island", so dargelegt von Matthias (Max Riemelt). Matthias arbeitet in einer Werbeagentur in Berlin und wirkt eigentlich wie ein recht aufgeräumter, souveräner Typ. Am Ende dieses Roadmovies von Regisseur Ronald Vietz (Drehbuch: Ira Wedel, Ronald Vietz) wird er nicht mehr derselbe sein.
Matthias verdient gut und genießt die Vorzüge seines westlichen Single-Lebens. Um den letzten Willen seiner Mutter zu erfüllen und ihre Asche auf "ihrer Insel" zu verstreuen, muss er weg aus diesem Leben. "Ihre Insel", das ist die Ernst-Thälmann-Insel. Winzig klein, vor der Küste Kubas gelegen, kaum jemand kennt das unbewohnte Eiland. Fidel Castro schenkte es einst der DDR, eine sozialistische Freundschaftsgeste. Hier verbrachte Matthias' Mutter, eine überzeugte Kommunistin, die schönsten Jahre ihres Lebens. So wird die Reise in die Karibik für Matthias auch zur persönlichen Spurensuche.
Matthias, begleitet von seinem Kumpel Sascha (Oliver Bröckner), trifft in Kuba auf bislang unbekannte Familienmitglieder und auch auf eine Frau, in die er sich bald verliebt. Vor allem aber lernt er hier ein gänzlich neues Lebensgefühl kennen. Die Uhren ticken anders auf Ernesto's Island (benannt nach dem ehemaligen KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann). Diese Welt ist fremd, überfordert Matthias und wirft ihn zwischenzeitlich völlig aus der Bahn. Aber vielleicht gibt es hier ja doch eine Zukunft für ihn? Ein neues Zuhause? Ein neues Leben?
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH