In den 1970er-Jahren hatten die uniformen Hochhäuser ein schlechtes Image, die Großsiedlungen standen für bittere Lebensqualität. Filmemacher Ben Wheatley hat diese Wohnstätten nun in die Zukunft gebracht.
Sein Film "High-Rise", nach dem gleichnamigen, dystopischen Roman von James Graham Ballard, ist ein bizarres Schauspiel: eine Welt mit brutalem Beton und hochflorigen Teppichböden.
Lange galt die literarische Vorlage als schwer verfilmbar, Wheatley gelang es nun, die fantastische, morbide Atmosphäre der schwarzen Gesellschaftssatire gelungen umzusetzen. Tom Hiddleston glänzt in der Hauptrolle, der er ungeahnte Facetten verleiht.
Krieg der Stockwerke
In der Zukunftsvision leben Menschen in gigantischen Hochhäusern: In den höheren Geschossen wohnen die Wohlsituierten in schicken Apartements, unten darben die Armen. In dieses ungewöhnliche Gebäude zieht der 30-jährige Dr. Robert Laing (Hiddleston). Er findet eine Wohnung in den mittleren Geschossen. Schnell macht er die Bekanntschaft mit seinen Nachbarn.
Da ist zum Beispiel der Journalisten Richard Wilder (Luke Evans), der im zweiten Stock wohnt, sowie auch der Architekt und Schöpfer des Hochhauses, Anthony Royal (Jeremy Irons), der erhaben über allen thront. Doch bald spitzen sich die Konflikte zu.
Während eines Stromausfalls schlägt die angespannte Stimmung zwischen den Schichten in Gewalt um. Laing muss sich entscheiden: Will er Wilder unterstützen und Royal stürzen?