Mina flüchtet sich in die Welt der Träume.
"Mina und die Traumzauberer" ist ein Animationsfilm aus Dänemark, der an die großen Hollywood-Vorbilder nicht herankommt.

Mina und die Traumzauberer

KINOSTART: 04.06.2020 • Animation • DK (2019) • 80 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Drømmebyggerne
Produktionsdatum
2019
Produktionsland
DK
Laufzeit
80 Minuten

Filmkritik

Die Träume meiner Stiefschwester
von Christian Gehl

Gut gemeint erweist sich leider auch beim dänischen Animationsfilm "Mina und die Traumzauberer" als das Gegenteil von gut gemacht. Die Figuren sind durchaus liebenswert und lebhaft, doch der Geschichte fehlen Spannung und Witz.

Man mag es wie Martin Scorsese sehen und das heutige Hollywood-Kino, das ja vor allem aus Superheldenfilmen zu bestehen scheint, als billige Freizeitunterhaltung abtun. Unbestritten aber ist: Wenn es um Animationsfilme geht, so setzt Hollywood nach wie vor die Maßstäbe. In den letzten zehn bis 15 Jahren sind den US-Studios Meisterwerke geglückt, die das Genre zum derzeit kreativsten überhaupt werden ließen. Und sie stammen nicht alle von Pixar. Auch Sony, Dreamworks, Universal und Warner haben Franchises produziert, die im Vergleich zu den überkorrekten, oft schon sterilen Spielfilmen der Traumfabrik mit einem ungewöhnlich sarkastischen und selbstironischen Tonfall brillierten. "Hotel Transsylvanien", "Madagascar", die "Minions"-Reihe oder die Lego-Filme – sie alle sind nicht nur überragend animiert und wirklich witzig, sondern immer wieder auch mit ebenso überraschenden wie treffenden Seitenhieben auf das politische Zeitgeschehen gespickt.

Leider sind dies alles genau die Eigenschaften, die "Mina und die Traumzauberer" so ganz und gar fehlen. Der dänische Animationsfilm bemüht sich inständig, das sperrige Thema Erziehung mit der luftigen Welt der Träume zu verbinden und wirkt am Ende vor allem eins: verkopft.

Titelfigur Mina lebt zu Beginn des Films mit ihrem Vater in einem alleinstehenden Haus etwas außerhalb der Stadt. Sie ist eigentlich ganz zufrieden, bis sie von der Ankündigung überrascht wird, dass Helena, die neue Freundin ihres Vaters, jetzt zusammen mit ihrer Tochter Jenny bei ihnen einziehen wird. Jenny ist eine ziemliche Zimtzicke, die keine Sekunde von ihrem Handy lassen mag und außerdem Minas Garderobe ganz und gar fürchterlich findet. Zu allem Überfluss bemächtigt sie sich auch noch Minas Bett. Kein Wunder, dass die in die zweite Reihe gedrängte Halbwüchsige schlecht schläft – und plötzlich auf die Kulissenwelt der Träume stößt.

Dort arbeitet ein wuseliges Völkchen tagtäglich an der Traumproduktion. Jeder Mensch hat seine eigene Bühne, auf der er sich in immer neuen Traumwelten austoben darf. Aber wehe, darin wird herumgepfuscht. Jede Änderung an den Drehbüchern kann schlimme Folgen für die Träumenden haben. Trotzdem versucht Mina, Jennys Träume in ihrem Sinne zu beeinflussen.

Natürlich geht am Ende alles gut aus, doch bis dahin müssen die Heranwachsenden eine ganze Reihe von Prüfungen bestehen. Im Traum wie in der wirklichen Welt. Gähn. Pädagogik-Unterricht, erstes Semester. Da muss die Handy-abhängige Jenny ständig eines Besseren belehrt werden, Mina erlebt den Alptraum der elterlichen Trennung noch mal, und in den Traumwelten wird unablässig Achterbahn gefahren – auch nicht gerade die spannendste Action.

Und ja, das liest sich nicht nur langweilig, das sieht auch so aus. Denn im Gegensatz zu den Animationsfilmen aus Hollywood fehlt es der dänischen Produktion so gut wie völlig an der Ausarbeitung des Hintergrunds. Alles spielt sich nur auf der Figurenebene ab, hinten ist so gut wie nichts zu sehen. Das beschäftigt das Auge kaum, und auch sprachlich zeigt sich "Mina und die Traumzauberer" leider wenig charmant. Hölzerne Dialoge, kaum einmal ein witziger Einfall, einzig die Konstellation braves Landei vs. coole Großstadtzicke bietet etwas Zündstoff. Letztlich sind es denn auch einzig diese gut gezeichneten, lebhaften Figuren, die den Animationsfilm vor einem völligen Reinfall bewahren.

Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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