Eine Träne verdrücken, weil ein Roboter sich so vorbildlich um ein Gänseküken kümmert – klingt unwahrscheinlich, aber hier könnte es womöglich doch passieren. Visuell überwältigend, humorvoll und wahnsinnig anrührend erzählt: "Der wilde Roboter" erntete zuletzt bereits jede Menge Beifall. Zahlreiche Kritikerinnen und Kritiker betrachten die Kinderbuch-Adaption als den besten Dreamworks-Film seit Jahren. Und das bei einer Geschichte, die gänzlich auf Menschen beziehungsweise menschliche Figuren verzichtet.
Im Fokus steht zunächst Roz, genauer: Rozim 7134, ein hochintelligenter sprechender Roboter. Anfangs ist nicht viel "Wildes" an dieser Maschine, aber das ändert sich, als Roz nach einem Schiffbruch auf einer entlegenen, unbewohnten Insel strandet. Okay, nicht ganz unbewohnt: Da sind viele Tiere (die auch sprechen können), und dann steht Roz irgendwann plötzlich da mit einem Ei in der Hand. Ein knuffiges kleines Gänseküken mit riesigen Kulleraugen schlüpft heraus und starrt Roz an. Der Roboter wird zur Ersatz-Mutter.
Roz ist zwar nicht aufs Mama-Sein programmiert und anfangs überfordert, aber irgendwo zwischen den vielen Drähten und Platinen steckt doch so etwas wie ein Herz. Roz kümmert sich um den kleinen Gänserich, den er Brightbill nennt, und verspricht: "Ich werde ihn beschützen." Roz muss Brightbill allerdings auch dringend ein paar Sachen beibringen. Schwimmen und fliegen zum Beispiel. Ansonsten wird der schwächliche Brightbill in der Wildnis kaum überleben können.
Die literarische Vorlage für das neueste Dreamworks-Abenteuer lieferte der US-Autor Peter Brown, der mit seinen Kinderbüchern schon mehrfach auf der Bestsellerliste der "New York Times" landete. Hauptverantwortlich für die filmische Umsetzung war Chris Sanders (Regie und Drehbuch) – ebenfalls ein echter Spezialist auf seinem Gebiet: Sanders, ausgebildet bei Disney, erfand vor einigen Jahren die Figuren Lilo und Stitch und war später maßgeblich an Kino-Hits wie "Drachenzähmen leicht gemacht" beteiligt.