Waghalsige Männer und Frauen, die wider jeden Überlebensinstinkt genau dorthin fahren, wo Tornados gerade am schlimmsten wüten – gibt es wirklich Menschen, die so verrückt sind? Spätestens seit dem Katastrophenfilm "Twister" aus dem Jahr 1996 wissen wir: Ja, die gibt es. Es ist aber nicht nur Wahnsinn, der diese sogenannten "Sturmjäger" antreibt, sondern auch wissenschaftliche Neugier. Und klar, in vielen Fällen wohl auch die Suche nach dem größtmöglichen Adrenalinkick. 28 Jahre nach dem Originalfilm (nach einer Idee von "Jurassic Park"-Schöpfer Michael Crichton) wird die "Twister"-Geschichte nun fortgeschrieben, und natürlich ist jetzt alles noch zerstörerischer als damals.
Etwa 90 Millionen Dollar kostete "Twister" von 1996, bei der Fortsetzung "Twisters" soll es mindestens das Doppelte gewesen sein. Große Zerstörungsorgien im Kino sind nun mal teuer. Und diesmal ist es eben auch nicht nur ein einzelner großer F5-Tornado, der alles auf seinem Weg zu verschlingen und zu schreddern droht, sondern ein ganzes System von Stürmen, die in Oklahoma zusammenlaufen.
Mehrere Tornados, die sich zu einem monumentalen Super-Sturm bündeln: Konventionelle Wetterforscher würden bei dem, was sich da in "Twisters" zusammenbraut, von einer extrem ungünstigen und auch unwahrscheinlichen meteorologischen Singularität sprechen. Aber für die Protagonisten dieser Geschichte, die Regisseur Lee Isaac Chung ("The Mandalorian") nach einem Drehbuch von Mark L. Smith inszenierte, ist es ein riesiger Glücksfall. Oder zumindest eine Gelegenheit, die sich in ihrer Sturmjäger-Karriere wahrscheinlich kein zweites Mal bietet.
Zum Team, das sich in voll ausgestatteten Trucks mit Bohrern, Kameras und allen möglichen Sonden auf den Weg macht, gehört unter anderem Kate (Daisy Edgar-Jones). Nachdem sie in der Vergangenheit einmal zu nah dran gewesen war, will sie Tornados eigentlich nur noch aus sicherer Distanz am Bildschirm beobachten. Ihr Kumpel Javi (Anthony Ramos) überzeugt sie, es sich doch noch einmal anders zu überlegen. Und dann ist da auch Tyler Owens (Glen Powell), der sich selbst "Tornado Wrangler" nennt. Tyler ist ein selbstverliebter, draufgängerischer Unwetter-Rambo und noch dazu ein Social-Media-Star, der besonders darauf erpicht ist, spektakulären Content zu produzieren. Genau der richtige Typ also für einen Film wie "Twisters".