Der junge Emanuel (Lucian Teodor Rus), der in Rumänien der 30er-Jahre lebt, leidet an Knochentuberkulose. Da die Krankheit unheilbar ist, bringt sein Vater ihn in ein Sanatorium, welches idyllisch am Schwarzen Meer liegt. Dort begegnet Emanuel gleichaltrigen Leidensgenossen. Alle sind zwar aufgrund ihres traurigen Schicksals ans Bett gefesselt, ihren Lebensmut haben sie aber noch nicht verloren.
Wie in einer komprimierten Welt, wird in der Einrichtung gelebt und ausgiebig gefeiert. Die heiteren Tage werden einzig von den oft fragwürdigen Therapieversuchen unterbrochen, denen sich die Patienten immer wieder unterziehen müssen.
Als Emanuel sich verliebt, stößt er auf neue Schwierigkeiten. Wie soll er in seiner Lage eine zufriedenstellende Beziehung führen? Auch die zunehmende politische und gesellschaftliche Radikalisierung macht den Alltag des Kranken nicht einfacher.
Keine Inszenierung für den Mainstream
Das Drama des rumänischen Regisseurs Radu Jude ist eine Adaption des autobiographischen Romans "Vernarbte Herzen" von M. Blech. Der ebenfalls aus Rumänien stammende Autor litt selbst an Knochentuberkulose und hielt persönliche Erlebnisse während seines Klinikaufenthaltes fest.
Die filmische Inszenierung erzählt somit eine sehr bewegende Geschichte und zeigt, wie stark der menschliche Lebenswille ist. Dennoch ist das Drama mitunter langatmig. Dadurch schafft es nicht, die Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Judes Film wird Liebhaber finden, jedoch wohl eher nicht im breiten Publikum.