Ruby (Amandla Stenberg) ist eines der wenigen Kinder, das die Pandemie überlebte. Doch ihr Leben im Camp ist alles andere als einfach.
In "The Darkest Minds - Die Überlebenden" werden Teenager zu Staatsfeinden erklärt. Dass sie sich das nicht einfach gefallen lassen, ist kein Wunder.

The Darkest Minds - Die Überlebenden

KINOSTART: 16.08.2018 • Science Fiction • USA (2018) • 104 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
The Darkest Minds
Produktionsdatum
2018
Produktionsland
USA
Budget
34.000.000 USD
Einspielergebnis
24.420.461 USD
Laufzeit
104 Minuten

Filmkritik

Das neue Erfolgs-Teenie-Franchise?
Von Amelie Heinz

In "The Darkest Minds – Die Überlebenden" sind bei einer Pandemie unzählige Kinder gestorben. Nur wenige haben überlebt, für sie geht der Horror jetzt erst los. Die Romanverfilmung soll der neue Teenie-Hit an den Kinokassen werden, aber hat der Film das Zeug dazu?

Stolze 7,7 Milliarden US-Dollar spielten die "Harry Potter"-Filme ein, bei "Twilight" waren es 3,3 Milliarden, und "Die Tribute von Panem" kamen immerhin noch auf knapp drei Milliarden US-Dollar. Seit Anfang der 2000-er konnte man eindrucksvoll sehen, wie die sogenannten Young-Adult-Fantasy-Franchises die Kinokassen klingeln ließen. Doch irgendwann war Schluss. Bei Filmen wie "Der Goldene Kompass" oder "Eragon" wollten sich derartige Erfolge bei Weitem nicht mehr einstellen, viele Versuche, "Harry Potter 2.0" zu finden, floppten vollends. Trotzdem gibt Hollywood seine Suche nach dem nächsten Kassenschlager dieses Genres nicht auf. Ein weiterer potenzieller Nachfolger steht mit "The Darkest Minds – Die Überlebenden" schon in den Startlöchern. Doch hat die Verfilmung des Romans von Alexandra Bracken wirklich das Zeug zum nächsten großen Teenie-Hit?

Die Story scheint auf den ersten Blick vielversprechend: Eine verheerende Pandemie hat dafür gesorgt, dass eine Woche nach deren Ausbruch 90 Prozent der Kinder tot waren. Der Zuschauer erfährt dies aus den Erzählungen von Ruby (Amandla Stenberg, "Die Tribute von Panem"), die zu den wenigen Überlebenden gehört. Doch die Kinder, die der Seuche nicht zum Opfer fielen, haben sich verändert. Sie werden von der US-Regierung als gefährlich eingestuft, von ihren Familien getrennt und in Camps inhaftiert, in welchen sie nach Farben kategorisiert werden.

Die "Grünen" sind harmlos, aber äußerst intelligent, die "Blauen" haben die Fähigkeit, Dinge nur mit ihren Gedanken zu bewegen. Die "Orangen" wiederum sind gefährlicher und mächtiger als alle anderen. Warum? Das wird am Anfang nicht ganz klar. Dass Ruby in die letzte Kategorie gehört, ist dagegen wenig überraschend. Mit 16 gelingt ihr schließlich die Flucht aus dem Camp und sie schließt sich der Gruppe rund um den verwegenen Liam (Potenzial zum Teenie-Schwarm: Harris Dickinson) an. Der sucht mit seinen Mitstreitern einen Ort, an welchem Kinder angeblich in Frieden leben können. Doch der Weg dorthin ist gefährlich.

Ein bisschen "X-Men", noch ein Stück "Maze Runner" und eine ordentliche Portion "Tribute von Panem": Fertig ist "The Darkest Minds". Zwar hat die Teenie-Dystopie von Regisseurin Jennifer Yuh Nelson ihre Momente und auch die engagierten Jung-Schauspieler rund um Amandla Stenberg liefern eine gute Leistung ab, doch leider fühlt man sich als Zuschauer viel zu oft an diverse andere Young-Adult-Franchises erinnert. Auch, dass die Produzenten Dan Levine und Shawn Levy an "Stranger Things" beteiligt waren, merkt man. Für Heranwachsende, die zuvor noch nicht viel Erfahrung in dem Genre gesammelt haben, dürfte der Film allerdings ganz unterhaltsam sein. Spannend ist die Story nämlich trotz alledem, leider fehlte nur der Mut für ein paar mehr Ecken und Kanten.

Sollte der erste Teil dennoch genügend einspielen, bleiben für die Zukunft noch die Romane "Furchtlose Liebe" sowie "Blut und Feuer" von Alexandra Bracken, um die Geschichte von Ruby weiterzuerzählen und die offenen Fragen des ersten Teils zu beantworten. Bleibt zu hoffen, dass eventuelle weitere Adaptionen sich mehr trauen, als der erste Teil.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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