Der Untergang der legendären "Titanic" forderte bei weitem nicht die meisten Todesopfer, doch keine andere Schiffskatastrophe hat die Öffentlichkeit mehr bewegt. Dokumentationen, Expeditionen, Ausstellungen und Kinofilme, wie zuletzt James Camerons Oscar überhäuftes Eismeer-Melodram mit Leonardo di Caprio und Kate Winslet halten die Erinnerung wach.
Regisseur Wolfgang Mühlbauer konzentriert sich in seinem Dokumentarspiel auf die Schuldfrage und Konsequenzen. Einen ersten, sehr nachhaltigen Versuch zur Beantwortung hatte US-Senator Smith aus Michigan unternommen, der sofort nach der Katastrophe einen Untersuchungsausschuss nach New York berief und viele Überlebende des Unglücks - Passagiere, Offiziere, Mannschaften - als Zeugen vorlud. Smith und Joseph Bruce Ismay, Präsident der Whitestar-Line-Reederei, lieferten sich erbitterte Wortgefechte. Diese Analysen sind längst Geschichte. Ergebnis und Schlussbericht jedoch haben unzählige Vorschriften und Sicherheitsvorkehrungen bewirkt, die die Seefahrt in aller Welt grundlegend verändert haben. So zeigt es Mühlbauer.