Nachdem der gestiefelte Kater seine Ehre verloren hat und aus seiner Heimatstadt gejagt wurde, beschließt er, ein neues Leben zu beginnen. Ab sofort ist er als der am besten aussehende, meist gesuchte Katzencasanova mit Stiefeln, Hut und Degen bekannt. Doch seine Vergangenheit holt ihn schneller wieder ein, als ihm lieb ist: schon bald trifft er seinen ehemals besten Freund Humpty Dumpy wieder, der ihn einst hinterhältig verriet. Dieser will die Freundschaft wiederherstellen und heckt zusammen mit dem Gestiefelten Kater und der koketten Katzendame Kitty Samtpfote einen Plan aus: zu dritt werden sie die Gans, die goldene Eier legt, stehlen. Doch der Weg bis zum Ziel ist alles andere als leicht, denn es gibt noch andere Gestalten im Goldrausch und das ein oder andere Mitglied im dynamischen Trio nimmt es mit der Treue nicht allzu genau ...
Verfilmungen des gleichnamigen Märchens der Brüder Grimm gibt es viele; zuletzt die Der gestiefelte Kater von Christian Theede im Jahr 2009. Diese Inszenierung aber stellt etwas Neues dar: einen Spin-off der "Shrek - Der tollkühne Held"-Reihe in Animationsform im 3D-Format. Chris Millers Regiearbeit ist eine Mischung aus Abenteuer, Komödie, Fantasy und Romanze, in dem außer dem Märchen des gestiefelten Katers auch noch "Die goldene Gans" und "Die drei Zauberbohnen" eine Rolle spielen. Der gestiefelte Kater mit seinem verführerischen spanischen Akzent (in der Originalversion von Antonio Banderas gesprochen) erfüllt hier die Erwartungen seiner Fans, die ihn schon in "Shrek" anschmachteten. Mit Kampfkunst, Spontaneität, Tanzeinlagen und natürlich dem berühmten Blick aus großen Augen bewältigt er seinen ersten eigenen Film. Allerdings nervt der um Aufmerksamkeit heischende Humpty Dumpty durch sein ständiges Geplapper und Geheule. Vom gestiefelten Kater hätte man ab und zu etwas mehr Schlagfertigkeit gegenüber seinem zwielichtigen Freund erwartet. Auf Deutsch wird die zentrale Rolle von Benno Fürmann gesprochen, der auch dem Kater in "Shrek" schon seine Stimme lieh. Außerdem sind unter anderem Tatort-Kommissarin Andrea Sawatzki und ihr Ehemann Christian Berkel als Bösewichte Jill und Jack zu hören. Alles in allem ein unterhaltsamer Film mit vielen witzigen Szenen und ironischen Seitenhieben auf bekannte Märchen.
Foto: Paramount
Text: Nina Bärschneider