Im Urwald von Südamerika macht sich Dora (Isabela Moner) auf die Suche nach ihren Eltern.
Wie man aus einer Animationsserie für kleine Kids einen Abenteuerfilm für die ganze Familie macht, zeigt "Dora und die goldene Stadt" eindrucksvoll.

Dora und die goldene Stadt

KINOSTART: 10.10.2019 • Abenteuer • USA (2019) • 102 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Dora and the Lost City of Gold
Produktionsdatum
2019
Produktionsland
USA
Budget
49.000.000 USD
Einspielergebnis
120.597.108 USD
Laufzeit
102 Minuten
Regie

Filmkritik

Nicht ohne meine Eltern!
Von Peter Osteried

Eigentlich zielen die Abenteuer von "Dora" auf ein Vorschulpublikum ab. Der Realfilm lässt aber nicht nur die Hauptfigur altern, sondern hofft auch auf ein Publikum aller Altersklassen.

Es ist eine ungewöhnliche Entscheidung, ein Erfolgsformat so weit zu verändern, dass es – zumindest auf den ersten Blick – nicht mehr viel mit der Vorlage zu tun hat. Im Falle von "Dora und die goldene Stadt", der Kinoadaption der Kinderserie "Dora", ist aus einem Zeichentrickabenteuer nicht nur ein Realfilm geworden; auch die Hauptfigur ist nun ein Mädchen, das rund zehn Jahre älter ist als im Original. Offenbar hat sich das produzierende Studio Nickelodeon erhofft, so ein größeres Publikum anzusprechen. Mit Erfolg: Weltweit konnte der Film schon mehr als das Doppelte seiner Kosten wieder einspielen.

"Dora und die goldene Stadt" ist eine Art "Indiana Jones" für Kinder und Jugendliche, deren Fantasie nicht nur mit der Suche nach einer verschollenen Stadt angeregt wird. Zugleich transportiert der Film, der zum Teil im High-School-Milieu spielt, auch die wichtige Botschaft, dass man sich selbst immer treu bleiben muss – auch wenn die Menschen um einen herum das lachhaft finden mögen.

Titelheldin Dora (Isabela Moner) ist 16 Jahre alt, als ihre Eltern (Eva Longoria und Michael Peña) im Dschungel Südamerikas zu einer Expedition aufbrechen, um nach einer sagenumwobenen Stadt der Maya zu suchen. Dora, die einst selbst mit ihren Forschereltern im Dschungel groß geworden ist, soll derweil bei ihren Verwandten in Los Angeles bleiben. Sie sieht das als eine Art Forschungsauftrag an, studiert sie doch das Verhalten der Eingeborenen, das ihr höchst eigentümlich erscheint. Eigentümlich wirkt Dora aber auch auf die anderen Schüler, was es ihr und ihrem ebenfalls im Dschungel aufgewachsenen Cousin Diego (Jeff Wahlberg, der Cousin von Mark Wahlberg) nicht gerade leichter macht, in der gnadenlosen High School zu überleben. Wobei die beiden allerdings bald ganz andere Probleme bekommen: Dora wird zusammen mit einigen ihrer Mitschüler entführt. Sie soll die Kidnapper zu ihren Eltern bringen – und damit auch zur Maya-Stadt mit ihren immensen Reichtümern.

"Dora und die goldene Stadt" ist ein flotter, witziger Abenteuerfilm, der an "Jumanji" erinnert, aber unschuldiger daherkommt. Regisseur James Bobin ("Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln") erzählt seine Geschichte in bester Disney-Tradition, obwohl das Erfolgsstudio an der Produktion gar nicht beteiligt war. Die Art, wie kind- und familiengerechte Unterhaltung gemacht wird, hat man sich jedoch abgeschaut vom Mäusekonzern und auf "Dora" übertragen.

Die originale Zeichentrickserie, die im Jahr 2000 startete und immer noch produziert wird, zielt auf Vorschulkinder ab, denen spielerisch etwas beigebracht werden soll. Damit spielt auch der Film, wenn er in den ersten Minuten mehrmals die Figuren innehalten und den Zuschauer fragen lässt, ob er ein bestimmtes Wort aussprechen kann. Das wirkt erst irritierend, ist dann aber irgendwie frech-unverfroren und bricht sehr schön mit der klassischen Erzählform. Wenn Dora und ihre Freunde Opfer von halluzinogenen Sporen werden, nach deren Einatmen sie sich gegenseitig als Zeichentrickfiguren sehen, wird der Serie noch einmal wunderbar Referenz erwiesen.

"Dora und die goldene Stadt" ist luftig-leichte Unterhaltung, bei der der Spaß immer im Vordergrund steht. Die Schurken sind darum nie so schurkisch, wie sie sein müssten. Die Helden singen auch gerne mal, und die Suche nach der verschollenen Stadt nutzt bekannte Konventionen, ohne je altmodisch zu wirken. Dieser Film ist einfach charmant und sympathisch und erfindet Dora für ein Publikum, das die Zeichentrickserie nicht unbedingt kennt, vollkommen neu.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

Darsteller
Begann seine Karriere als Krimineller: Danny Trejo.
Danny Trejo
Lesermeinung
Eva Longoria
Lesermeinung
Debütierte 1994 als Schauspieler und ist seitdem in vielen Filmen und Fernsehserien zu sehen: Michael Peña.
Michael Peña
Lesermeinung
Weitere Darsteller

Neu im kino

The Son
Drama • 2022
prisma-Redaktion
The Expendables 4
Actionfilm • 2023
prisma-Redaktion
The Nun II
Horrorthriller • 2023
prisma-Redaktion
Trauzeugen
Komödie • 2023
prisma-Redaktion
A Haunting in Venice
Krimidrama • 2023
prisma-Redaktion
Dalíland
Drama • 2022
prisma-Redaktion
Feminism WTF
Dokumentarfilm • 2023
prisma-Redaktion
Enkel für Fortgeschrittene
Komödie • 2023
Doggy Style
Komödie • 2023
prisma-Redaktion
Sophia, der Tod & Ich
Komödie • 2023
prisma-Redaktion
The Equalizer 3
Actionfilm • 2023
prisma-Redaktion
Joy Ride – The Trip
Komödie • 2023
prisma-Redaktion
The Inspection
Drama • 2022
prisma-Redaktion
Jeanne du Barry – Die Favoritin des Königs
Historienfilm • 2023
prisma-Redaktion
Gran Turismo
Actionfilm • 2023
prisma-Redaktion
Hypnotic
Mysterythriller • 2023
Rehragout-Rendezvous
Krimikomödie • 2023
prisma-Redaktion
Gehen und Bleiben
Dokumentarfilm • 2023
prisma-Redaktion
Cillian Murphy ist die perfekte Besetzung für den theoretischen Physiker J. Robert Oppenheimer, der als "Vater der Atombombe" in die Geschichte einging.
Oppenheimer
Drama • 2023
prisma-Redaktion
Barbie (Margot Robbie) lebt ein perfektes Leben - bis sie eines Tages beginnt, über den Tod nachzudenken.
Barbie
Komödie • 2023
prisma-Redaktion
The Art of Love
Komödie • 2022
prisma-Redaktion
Rodeo
Drama • 2022
prisma-Redaktion
Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil 1
Actionfilm • 2023
prisma-Redaktion
Mein fabelhaftes Verbrechen
Komödie • 2023
prisma-Redaktion
Insidious: The Red Door
Horrorfilm • 2023
prisma-Redaktion
Love Again
Liebeskomödie • 2023
prisma-Redaktion
Get Up
Drama • 2023
prisma-Redaktion
Ruby taucht ab
Animationsfilm • 2023
prisma-Redaktion
Indiana Jones und das Rad des Schicksals
Abenteuerfilm • 2023
prisma-Redaktion
No Hard Feelings
Komödie • 2023
prisma-Redaktion

BELIEBTE STARS