CGI-Hund Buck und John Thornton (Harrison Ford) sind ein Herz und eine Seele.
Dem Retro-Zauber der neuen Verfilmung von Jack Londons "Ruf der Wildnis" kann man sich schwerlich entziehen.

Ruf der Wildnis

KINOSTART: 20.02.2020 • Abenteuer • USA (2019) • 99 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
The Call of the Wild
Produktionsdatum
2019
Produktionsland
USA
Laufzeit
99 Minuten

Filmkritik

Tierischer Selbstfindungstrip
Von Gabriele Summen

Chris Sanders' Remake von Jack Londons "Ruf der Wildnis" ist zwar ein etwas kitschiges Familienabenteuer. Der zuckersüße CGI-Hund Buck und sein von Filmikone Harrison Ford verkörperter Lebensretter schaffen es dennoch, die Herzen der Zuschauer zu gewinnen.

Das Hollywood-Kino geht seit einiger Zeit auf Nummer sicher: Reboots, Superhelden-Franchises und Remakes beherrschen die Leinwände. Mit der in weiten Teilen am Computer entstandenen Neuauflage von Jack Londons 1903 veröffentlichtem Roman "Ruf der Wildnis", der erstmals 1935 mit Clark Gable in der Rolle des John Thornton verfilmt wurde, setzt Hollywood diese Marschroute fort. Allerdings ist den Machern mit Hundeliebhaber und Klimaaktivist Harrison Ford in der Rolle des besten Freundes eines legendären Mischlings ein großartiger Casting-Coup gelungen. An Fords Seite stellte Regisseur Chris Sanders ("Die Croods") den CGI-Hund Buck, für den ein quicklebendiger Bernhardiner-Schäferhund-Mischling, den Sanders Frau aus dem Tierheim gerettet hat, Pate stand.

Wie in der Romanvorlage spielt "Ruf der Wildnis" im ausgehenden 19. Jahrhundert. Zunächst gehört Buck dem vom zweimaligen Emmy-Preisträger Bradley Whitford gespielten Judge Miller, dessen Anwesen der verwöhnte, aber überaus charmante Hund immer wieder auf den Kopf stellt. Schon den ersten zehn überraschend slapstickreichen Minuten des Films schleicht sich der Hund, der beim Dreh von einem ehemaligen Artisten des Cirque du Soleil "gedoubelt" wurde, in die Herzen der Zuschauer. Aber dann wird Buck gestohlen und nach Alaska verschifft. Dort trifft er zum ersten Mal auf John Thornton (Ford), dem er treuherzig seine Mundharmonika zurückbringt, die ihm aus der Tasche gefallen war.

Bucks erstes neues Herrchen wird aber der freundliche Postschlitten-Bote Perrault – herzerwärmend verkörpert von "Ziemlich-beste-Freunde"-Darsteller Omar Sy -, in dessen Schlittenhundeteam er sich erst einmal behaupten muss. Im eis- und schneebedeckten Alaska (das auf einer Ranch in Südkalifornien nachgestellt und von Steven Spielbergs Stammkameramann Janusz Kaminski märchenhaft in Szene gesetzt wurde) kämpft der Hund ums Überleben, und so erwacht zum ersten Mal Bucks wölfischer Urinstinkt. Dieser wird versinnbildlicht durch einen Wolf, der ihm in lebensbedrohlichen Situationen als Vision erscheint.

Nachdem Buck seinem nächsten Herrchen, einem von Dan Stevens verkörperten Möchtegern-Goldsucher, einen schwachsinnigen Befehl verweigert hat, wird der Hund lebensgefährlich verletzt. Nun erst erscheint Seelengefährte John endgültig auf der Bildfläche – und nicht, wie der irreführende Trailer vermuten lässt, schon von Anfang an. So werden die Zuschauer Zeuge des Beginns einer wundervollen Freundschaft, in deren Verlauf Buck seinem neuen Herrchen das Trinken abgewöhnt und dieser den Hund im Gegenzug dazu ermuntert, seinen wölfischen Instinkten nachzugeben, um endlich seinen wahren Platz in der Welt des Jahres 1890 zu finden.

"Ruf der Wildnis" ist ein unterhaltsames Abenteuer für die ganze Familie, voller packender und tränentreibender Momente. Bisweilen ist der Film aber auch ganz nahm am Kitsch und so zuckersüß, dass einem die Zunge am Gaumen klebt, als habe man soeben einen XXL-Eimer Popcorn von vorgestern verputzt. Neben den großartigen Landschaftsbildern begeistert vor allem Harrison Ford: Der charmant-knurrige Darsteller füllt die Rolle des Abenteurers John Thornton hervorragend aus.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Darsteller
US-Schauspieler Harrison Ford.
Harrison Ford
Lesermeinung
Der Kinohit "Ziemlich beste Freunde" machte ihn berühmt: Omar Sy.
Omar Sy
Lesermeinung
Der Mann mit den blauen Augen: Dan Stevens.
Dan Stevens
Lesermeinung

Neu im kino

The Son
Drama • 2022
prisma-Redaktion
Und dann kam Dad
Komödie • 2023
prisma-Redaktion
Renfield
Horrorkomödie • 2023
prisma-Redaktion
Die Sängerin und Schauspielerin Halle Bailey verkörpert in der Realfilm-Neuinterpretation von Disneys "Arielle, die Meerjungfrau" die Titelheldin.
Arielle, die Meerjungfrau
Familienfilm • 2023
Asterix & Obelix im Reich der Mitte
Komödie • 2023
prisma-Redaktion
Ernesto's Island
Drama • 2023
prisma-Redaktion
Fast & Furious 10
Action • 2023
prisma-Redaktion
Winnie the Pooh: Blood and Honey
Horrorfilm • 2023
prisma-Redaktion
Book Club – Ein neues Kapitel
Komödie • 2023
prisma-Redaktion
Beau is Afraid
Komödie • 2023
prisma-Redaktion
Das Lehrerzimmer
Drama • 2023
prisma-Redaktion
Spoiler Alarm
Komödie • 2022
prisma-Redaktion
Guardians of the Galaxy: Volume 3
Sciencefiction-Komödie • 2023
prisma-Redaktion
Evil Dead Rise
Horror • 2023
prisma-Redaktion
Champions
Komödie • 2023
prisma-Redaktion
The Whale
Drama • 2022
prisma-Redaktion
Das reinste Vergnügen
Komödie • 2022
prisma-Redaktion
Infinity Pool
Horrorthriller • 2023
prisma-Redaktion
Empire of Light
Drama • 2022
prisma-Redaktion
"The Pope's Exorcist"
Horror • 2023
prisma-Redaktion
"Air: Der große Wurf"
Drama • 2023
prisma-Redaktion
"Der Super Mario Bros. Film"
Animationsfilm • 2023
prisma-Redaktion
Maigret
Mystery • 2022
prisma-Redaktion
Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben
Fantasykomödie • 2023
prisma-Redaktion
Manta Manta – Zwoter Teil
Komödie • 2023
prisma-Redaktion
Broker – Familie gesucht
Drama • 2022
prisma-Redaktion
Inside
Thriller • 2023
prisma-Redaktion
Shazam! Fury of the Gods
Fantasy • 2023
prisma-Redaktion
Scream VI
Horror • 2023
prisma-Redaktion
65
Sciencefiction • 2023
prisma-Redaktion

BELIEBTE STARS

Florian Lukas als Nachrichtensprecher in "Good Bye, Lenin!"
Florian Lukas
Lesermeinung
Schauspielerin Bibiana Beglau.
Bibiana Beglau
Lesermeinung
Der österreichische Schauspieler Fritz Karl im Porträt.
Fritz Karl
Lesermeinung
Erol Sander wurde in Istanbul geboren und lebte zeitweise in Frankreich.
Erol Sander
Lesermeinung
Verkörpert quasi alles zwischen Priestern und Gangstern: Jason Isaacs.
Jason Isaacs
Lesermeinung
So sehen neuerdings unsere Freunde und Helfer aus! Oliver Korittke und Jürgen Tarrach sind "Die Musterknaben"
Jürgen Tarrach
Lesermeinung
Hollywood-Star Robert De Niro.
Robert De Niro
Lesermeinung
Eine der ganz großen Schauspielerinnen Hollywoods: Ellen Burstyn
Ellen Burstyn
Lesermeinung
Ihm liegt jede Rolle - Charmebolzen und Böswicht: Andy Garcia
Andy Garcia
Lesermeinung
Wurde durch "Harry und Sally" weltbekannt: Meg Ryan.
Meg Ryan
Lesermeinung
Lässiger Typ: Schauspieler Karl Urban.
Karl Urban
Lesermeinung
Immer wieder als zwielichtiger Typ besetzt: Christoph Bach (hier im "Tatort - Lu").
Christoph Bach
Lesermeinung
Gert Fröbe - seine Filme, seine Karriere und sein Leben im Porträt.
Gert Fröbe
Lesermeinung
Einmal Winnetou, immer Winnetou: Pierre Brice
Pierre Brice
Lesermeinung
Der Kinohit "Ziemlich beste Freunde" machte ihn berühmt: Omar Sy.
Omar Sy
Lesermeinung
Oliver K. Wnuk ist u.a. durch "Stromberg" und "Nord Nord Mord" bekannt.
Oliver K. Wnuk
Lesermeinung