Die Hauptrolle der Lara Croft hat die schwedische Schauspielerin Alicia Vikander übernommen.
15 Jahre nach "Lara Croft: Tomb Raider - Die Wiege des Lebens" kommt nun die Neuauflage in die Kinos.

Tomb Raider

KINOSTART: 15.03.2018 • Abenteuer • USA (2018) • 118 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Tomb Raider
Produktionsdatum
2018
Produktionsland
USA
Budget
94.000.000 USD
Einspielergebnis
126.025.000 USD
Laufzeit
118 Minuten

Filmkritik

Mehr Köpfchen und Menschlichkeit statt Action und Brüste
Von Sarah Schindler

Als 1996 das erste Tomb-Raider-Videospiel auf den Markt kam, hätte wohl niemand gedacht, dass ihm zahlreiche weitere Spiele, Bücher, Comics und inzwischen drei Filme folgen würden. Genauso wie sich Lara Croft in den Videospielen gewandelt hat, so erfuhr auch die Film-Lara ein paar Updates. War Angelina Jolies Darstellung doch sehr unterkühlt und darauf betont, in äußerst knappen "Survival"-Outfits von einem archäologischen Abenteuer zum nächsten zu rennen, so wirkt die neue Lara deutlich menschlicher und nicht mehr so extrem körperbetont. "Tomb Raider" ist ganz anders als die Vorgänger – aber nicht in allen Beziehungen – Gott sei Dank.

Lara Croft (Alicia Vikander) ist auf der Suche. Auf der Suche nach sich selbst und vor allem nach ihrem Vater (Dominic West). Der ist nämlich vor sieben Jahren verschwunden, sein Wirtschaftsimperium liegt brach, da seine Tochter es (noch) nicht übernommen hat. Lara führt lieber ein einfaches Leben als Studentin in London und verdient ihr Geld als Fahrradkurierin. Doch ihr Verlangen danach, aufzuklären, was mit ihrem Vater passiert ist, lässt nicht nach. Daher beschließt sie kurzerhand, dem Verschwinden ihres Erzeugers nachzugehen und reist zum letzten bekannten Aufenthaltsort: eine kleine Insel vor der Küste Japans. Hier hat Lord Richard Croft ein mysteriöses Grabmal untersucht. Allerdings gestaltet sich die Suche alles andere als einfach, und Lara muss von jetzt auf gleich bis an ihre Grenzen gehen, um zu überleben.

Fehlbar und alles andere als aalglatt

Der norwegische Regisseur Roar Uthaug ist kein typischer Hau-drauf-Regisseur, er haucht Lara Croft eine Seele ein. Dadurch gibt er Alicia Vikander die Chance, ihr Potenzial als charakterstarke Schauspielerin zu beweisen. Denn im Gegensatz zur Hyper-Abenteuerbraut, für die die frühe Lara Croft nicht nur in den Filmen, sondern auch in den Videospielen stand, ist Lara 2.0 nun durchaus fehlbar und alles andere als aalglatt.

Da geht schon einmal ein Pfeil daneben oder die abenteuerlustige Entdeckerin löst selbstverschuldet Fallen aus. Aber genau das ist es, was die jetzige Lara so charmant und glaubhaft werden lässt. Alicia Vikander ist für diese Rolle die ideale Besetzung, bei ihr treffen Leidenschaft und ein gewisses Maß an Tollpatschigkeit beziehungsweise Unerfahrenheit in der Verkörperung der Lara Croft aufeinander.

Aber natürlich ist sie smart und wissbegierig – das teilt sich Lara 2.0 mit allen zuvor dagewesenen Laras. Sie stellt damit vor allem unter Beweis, dass es nicht nur Feuerkraft, sondern auch Köpfchen braucht. Dabei kommt die Action natürlich nicht zu kurz. Denn schließlich ist die Reihe bekannt für überbordende Knall- und Überraschungseffekte – sowohl in den Filmen als auch in den Videospielen.

Kreuzung aus Indiana Jones und Mac Gyver

Apropos Videospiel: Auch im letzten Teil der Spiel-Serie, "Rise of the Tomb Raider", setzte man bei Lara auf mehr Köpfchen und Menschlichkeit als auf Action und Brüste. Es ist erfreulich zu sehen, dass sich Action und ein starker Hauptcharakter mit viel Authentizität nicht ausschließen. Schon jetzt kann man sich darauf freuen, dass die Tomb-Raider-Serie wohl weitererzählt wird und sich einem angestaubten Bild der Abenteurerin entledigt.

Die Kreuzung aus Indiana Jones und Mac Gyver, umgesetzt in einer sehr menschlichen Lara Croft, macht "Tomb Raider" zu einem Film, der durchaus sehenswert ist und durch den neuen Ansatz sehr erfrischt.

Quelle: teleschau – der Mediendienst

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