Schlaflosigkeit hat viele Formen. Oft haben Schlafstörungen medizinische Ursachen, aber auch Faktoren von außen wie Lärm können zur Unterbrechung der notwendigen Nachtruhe sorgen. Doch ganz gleich was der Grund ist, wenn der Körper infolge von Schlaflosigkeit - Insomnie - vom natürlichen Ruherhythmus abgehalten wird, erkrankt man. Wer unter dauerhaftem Schlafentzug leidet, muss für sich eine lebenswerte Alternative finden. Man muss lernen, sich in der Zeit, in der sich alle anderen ins Bett legen und schlafen, zu beschäftigen. Man muss lernen, die Zeit, die man scheinbar im Übermaß hat, zu töten ...
Regisseurin Jacqueline Zünd begleitete vier ganz unterschiedliche Menschen aus vier vollkommen verschiedenen Kulturkreisen durch ihre schlaflosen Nächte. Die vier Protagonisten stellen sich auf unterschiedliche Art und Weise der Tatsache, dass sie ohne Unterbrechung rund um die Uhr leben müssen und nicht zur Ruhe kommen können. Ein Thema, das zähflüssig wirkt und als Einschlafhilfe bestens geeignet scheint. Doch Zünd gelingt eine traumhafte Reise durch die Nacht, die den Zuschauer auf eine Gratwanderung zwischen wirklicher Traumwelt und traumhafter Wirklichkeit schickt. Statt Entspannung, die man eigentlich bei den hypnotischen Bildern erwarten würde, erlebt das Publikum überwiegend das Geheimnisvolle, das die Welt der Schlaflosen bestimmt und das all denen, die einen gesunden Schlaf haben, Nacht für Nacht entgeht.
Foto: mixtvision